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Da sieht man doch mal wieder, wie doof sie alle sind bei Borussia. Da sind nicht nur die sportlichen Verfehlungen, wegen derer die Mannschaft auf den letzten Tabellenplatz gekracht ist, es ist noch viel schlimmer. Jemand will den Verein aus purer Güte mit Geld nur so überhäufen, dass dass Stadion gerade noch so aus dem Berg von purem Gold herausguckt und was machen die Einfaltspinsel im Vorstand? Sagen einfach Nein. Ja, hat man denn für so etwas Worte.

 

Jemand hat. Ganz besonders viele Worte hat die Boulevardzeitung "Express", die ihren Lesern diesen baren Unsinn andreht. Offenbar bereitet die nicht gerade neue Geschichte dem Express-Angestellten Axel Strötker soviel Spaß, dass er sie derzeit sogar als Mehrteiler herausbringt. Der ganze Vorgang ist in mehrer Hinsicht so bemerkenswert, dass ein Kommentar von SEITENWAHL dazu nicht fehlen darf. Für den Anfang ist zum Beispiel der regelrecht idiotische Inhalt der "Story" bemerkenswert, geradezu erhabener Blödsinn. Der "Express" will seinen Lesern nicht weniger als die Geschichte unterjubeln, die im Eingangsabsatz kurz beschrieben ist. Es mag durchaus Leute geben, die so etwas glauben; vermutlich die gleichen, die Geld nach Nigeria schicken in der Erwartung, zweistellige Millionenbeträge zurückzubekommen.

Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass diese "Enthüllung" des Express alles andere als neu ist. Die ganze Story, wenn man ihr diesen Rang zugestehen will, wurde vor ungefähr 2 Jahren schon einmal veröffentlicht, vor nicht ganz 1001 Nacht. Auch wenn man an die Berichterstattung der Boulevardzeitungen keine großen Ansprüche hat, darf man sich doch fragen, warum so eine alte Geschichte wieder aufpoliert wird. Jedenfalls hat der Express sich dazu entschlossen, Franz-Josef Kromeich wieder aus der Mottenkiste zu holen, dessen Behauptungen bereits damals genau so publiziert wurden. "Frajo" Kromeich, von dem wenig mehr bekannt ist als dass er einen Weltrekord im Langzeittrommeln knapp verpasst hat, kann dieser Tage allem Anschein nach so ziemlich jede Behauptung aufstellen, die ihm in den Sinn kommt, der Express druckt sie. So war kurz nach der ersten Neuauflage der Sponsorenstory zu lesen, die Scheichfamilie aus Abu Dhabi hätte in einem Schwung auch noch die Galopprennbahn und den Flughafen kaufen wollen. Den Abteiberg konnte Herr Kromeich wohl siegreich verteidigen.


Die großen Schlagzeilen einmal ausgeblendet, bleibt ein trister Vorgang übrig: Der Express sucht Quote auf Kosten von Borussia. Und er hat einen Dummen gefunden, der sich freut, dass seine Wichtigkeit endlich angemessen im Rampenlicht steht. Der skurrile Kromeich konnte es nicht verwinden, dass er bei Borussia nicht königlich empfangen wurde und muss der Welt mitteilen, wie sehr ihm Unrecht getan wurde. Der Reporter vom Express gibt ihm das Gefühl, endlich gehört zu werden und das Boulevardblatt holt jetzt alles raus, was aus Kromeichs Phantasie nur zu machen ist. Selbst die Rheinische Post begegnet der Geschichte zwar größtenteils unkritisch, überlässt es aber wenigstens ihren Lesern, sich ein Bild davon zu machen, wie Kromeichs Brief bei Borussia eintrifft. Mit der Bitte, Borussia möge mal einen Brief an die Scheichs schreiben, dass einzig und allein Franz-Josef Kromeich 20 Millionen Euro an Provision bekommen solle.


Hinter diesen unschönen Vorgängen dürfte eine Art Strategiewechsel in der Express-Redaktion stecken. Katastrophenmeldungen bringen allen Medien immer noch die größte Aufmerksamkeit und die Katastrophe Borussia ist offenbar reif dafür, ausgeschlachtet zu werden. Das sagt nicht nur etwas über die journalistischen Vorstellungen einer Boulevardzeitungen aus, das sollte bei Borussia Mönchengladbach jedem im Verein vor Augen führen, wie sich die Lage darstellt: Die Geier kommen zum zerrupfen.


Natürlich ist das ein unappetitlicher Vorgang, als Medienkritik insgesamt aber auch nicht gerade neu. Selbst wenn manche Medien ständig danach schreien. Der Express hat es sich jedoch nicht nehmen lassen, seiner Offensive eine kleine, böse Spitze hinzuzufügen: Christofer Heimeroth, am 31.12. Vater eines Sohnes geworden, verließ kurz das Trainingslager, weil es allem Anschein nach nicht klar war, wie es dem Neugeborenen ging und er seine Frau und das Kind nicht allein lassen wollte. Der Express schlug auch hier zu, dichtete einen Aufenthalt auf der Intensivstation dazu und konstruierte einen neuen Konkurrenzkampf Heimeroth-Bailly. So weit, so mies, ist das schon eine Steigerung der Intensität zwischen dem Express und Borussia.


Dem Vernehmen nach hat Heimeroth die im Trainingslager anwesenden Journalisten gebeten, die Geschichte über seinen Sohn nicht zu veröffentlichen. Der Express hat sich nicht nur nicht daran gehalten, er hat die Story auch kräftig ausgeschmückt. Und das ist schon mehr als die übliche Leichenfledderei, das ist eine regelrechte Kriegserklärung an Borussia Mönchengladbach. Damit hat der Verein neben allen Abstiegssorgen eine zweite Front am Hals, die er auch nur so wieder wegkriegen kann wie die erste: Mit Siegen in der Bundesliga. Ein Krieg gegen den Boulevard ist nicht zu gewinnen. Aber einzelne Personen auf der Seite der billigen Blätter können durchaus mal verlieren und das ist Borussias jüngerer Geschichte auch schon vorgekommen. Alle Fans von Borussia Mönchengladbach, die darauf hoffen, dass ihr Verein in der ersten Bundesliga bleibt, haben jetzt noch mehr Grund dazu.