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Peer Steinbrück ist ein Tausendsassa. Ein Sozi, den auch die Konservativen wählen würden. Gewerkschafter und trotzdem neoliberal. Ein vermeintlich Roter, der publikumswirksam mit dem leicht gebräunten Schwarzen Roland Koch kumpelt. Und auch in Fußballzusammenhängen zeigt Steinbrück in diesen Tagen: alles geht. Wirklich alles.


Peer Steinbrück ist einer der prominentesten Fans von Borussia Mönchengladbach. So jedenfalls gab es es bisweilen öffentlich und vor vier Jahren auch im SEITENWAHL-Interview zu Protokoll.


Aber Peer Steinbrück ist ja ein Tausendsassa. Nicht nur Anhänger von Borussia Mönchengladbach, sondern auch von Borussia Dortmund. Dort kandidiert Steinbrück jetzt für den Aufsichtsrat und tut öffentlich kund, wie sympathisch ihm die Schwarz-Gelben seit jeher sind. Das glauben ihm die Dortmunder Fans allerdings nicht. Denn Steinbrück ließ sich vor nicht allzu langer Zeit mit Schalke-Schal fotografieren. Wütende Proteste sind die Folge, ein Dortmund-Aufsichtsrat im Schalke-Schal, das ist, als tauchten Paparazzi-Fotos auf, die Stefan Mappus beim Schäferstündchen mit Sahra Wagenknecht zeigen, Thilo Sarrazin beim Freitagsgebet oder Alice Schwarzer beim Anprobieren einer neuen Burka-Kollektion.

So weit, so ungut – aber die Investigation geht weiter: die Dortmunder möchten sich doch bitte nicht so aufregen, ist zu lesen. In Wahrheit sei Steinbrück doch ein beinharter Anhänger des Hamburger SV. “Mein Herz schlägt für den HSV” wird der Ex-Finanzminister zitiert.

Er ist halt ein echter Tausendsassa, dieser Peer Steinbrück. Dass er sich im Interview mit einem Hoffenheim-Fanzine als Anhänger seit 1899 feiern lässt, ist in Ermangelung von Hoffenheim-Fanzines nicht zu befürchten. Aber Mainz geht im Moment ganz gut, da ließen sich sicherlich ein paar Punkte fürs eventuelle Polit-Comeback holen. Der 1.FC Köln kann im Moment auch jede Unterstützung brauchen. Und Roland Koch würde für Steinbrück bestimmt auch noch ein Pöstchen bei Eintracht Frankfurt erkungeln. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt.

SEITENWAHL allerdings ist es heute ein bisschen peinlich, diesem Polit-Profi vor vier Jahren auf den Leim gegangen zu sein.