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SEITENwechsel Es hat nicht sollen sein: keine Punkte bei den Bayern (aber wir sind besser als Juve!), kein Urlaub in Südafrika und schon gar keine Lösung für das VfLog-Sudoku, obwohl Martin alle Chinesen vernetzt hat, um sie knobeln zu lassen. Halten wir uns daher an den kleinen Freuden des Lebens fest: ein gutes Spiel gegen Hannover, einbehaltene Winter-Millionen, um nächstes Jahr endlich Lionel Messi verpflichten zu können, und viel eingespartes CO2, weil wir 99 Briefwechsel statt postalisch nur virtuell versendet haben. Die Geschenke nächste Woche zum Hundertsten freilich wollen wir nicht virtuell, sondern real. Den Katalog zum Auswählen gibt es bei fußballgott.com. Wenn wir einen kleinen Hiwneis geben dürfen: Punkte, Punkte, Punkte...

Lieber Joachim,

nach meinen aktuellsten Informationen arbeiten derzeit 7,2 Milliarden Germanistik- und Mathematik-Studenten (Lehramt Sek I) in China vernetzt an der Lösung unseres Sudokus. Die Preise für Halbleiter steigen auf dem Weltmarkt schon bedrohlich, weil insgesamt für die Verbindung der Gehirne so viele Leitungen benötigt werden, dass man eine Donnerstags-Ausgabe des Kickers zwei Meter dick mit ihnen einwickeln könnte. Aber ein Ergebnis, nein, das haben wir noch nicht. Hauptsache schön gespielt.

Der Fußballgott lässt Dir übrigens ausrichten, dass er vor der Winterpause nichts mehr für Gladbach tun kann, er muss sich auf seine jährliche Weihnachtsansprache vorbereiten, und das kostet ihn immer viel Mühe und diplomatischen Feinsinn. Ich glaube dennoch nicht, dass wir mit mehr als Minus-1 in die Saisonpause gehen. Gegen Hannover zum Beispiel werden wir ohnehin nichts reißen können, hat doch schon Michi betont, dies sei „das schwierigste Spiel der Hinrunde“, und was soll das anderes sein als eine Entschuldigung vorab. (Max Eberl sekundiert pflichtschuldig, es sei eben hart, wenn man gegen Bayern so gut gespielt habe, danach gegen einen Gegner „auf Augenhöhe“ anzutreten. Und Max Eberl muss ja wissen, wie das so ist, mit der Augenhöhe.) Naja und Leverkusen, Jupp Heynckes, ich bitte Dich. Ein Top-Trainer, ein echter Fußballlehrer, was haben wir da schon zu melden? Mir ist bis heute schleierhaft, warum der nach Gladbach nochmal einen Fuß auf die Erde bekommen hat – und dann auch noch so erfolgreich ist. Was war denn damals bloß los, dass das so schief gelaufen ist?

Widmen wir uns also Südafrika und den künftigen Weltmeisterschaften. Mir ist ja alles recht, was irgendwie gut zu unserer Zeitzone liegt, denn hinfahren würde ich eh nicht zu so einem Spektakel. Die heimische Couch ist auch mir die schönste Vip-Loge, zumal seit ich Zugriff auf ein Induktionskochfeld und einen Dampfgarer habe und mir WM-Spiele mit kulinarischen Genüssen der Extraklasse versüßen kann, die kein Caterer je in dieser Qualität auf sein All-You-Can-Eat-Buffet zauberte. Kurzum: Ich würde auch eine gemeinsame Bewerbung von Tansania und Finnland unterstützen, da ist die Prime-Time uns sicher, und ich muss die Spiele dann immerhin nicht zusammen mit dem Frühstücksei genießen.

Das schlimmste, was uns dann noch passieren kann, ist dass tatsächlich unser neuer HD-taugliche Flachbild-Fernseher explodiert. Dies, so ergaben meine kurzen Recherchen, ist selten (häufiger explodieren laut Google die Verkaufszahlen), kommt aber durchaus vor. Insbesondere in Amerika hatten dann einige Kunden sogar Probleme, ihren Fernseher zurückzugeben, weil Explosionen nicht durch die Garantie abgedeckt seien. Einige Ketten (so zum Beispiel „Bing Lee“) zeigen sich dagegen auch bei LCD-Explosionen kulant, wobei in einem Forum eine sehr charmante Theorie vertreten wird, was mit dem explodierten, zurückgenommenen Gerät passiert: „All that the shop will do is refill it with smoke and sell it as tarnished goods.”

Mir liegt nun noch ein großer poetischer Bogen zu unserem aktuellen Trainer auf der Zunge, aber mir ist gerade so weihnachtlich-zimtig, dass ich alle Bösartigkeiten für schlechtere Zeiten aufspare.

Noch etwas Milch in den Yogi-Tee rührend grüßt Dich herzlich

Dein Martin