Borussia feiert einen auch in dieser Höhe verdienten 3:1-Sieg über erstaunlich schwache Hoffenheimer, die in der ersten Halbzeit gar keine und in der zweiten Halbzeit nur wenig Gegenwehr leisteten. 

Gladbach begann das Spiel nicht ganz mit der erwarteten Aufstellung. Für den aus privaten Gründen verhinderten Stindl stand André Hahn in der Startelf, Johnson wurde durch Traoré ersetzt. Die Anfangsphase war hektisch und nervös – sehr viele Kopfballduelle, kleinere Fouls und Einwürfe im Mittelfeld waren zu sehen.

Mit dem ersten richtig gelungenen Spielzug erzielte Borussia dann das 1:0. Ein wunderbarer Pass von Xhaka durch die Hoffenheimer Viererkette fand den beim Abspiel allerdings möglicherweise hauchzart im Abseits  stehenden Wendt. Der entschied sich für einen Pass in die Mitte. Ob es dann Toljan oder Hahn war, der den Ball ins Tor stocherte, war auch unter Nutzung vieler Zeitlupen nicht zweifelsfrei zu ermitteln – die offizielle Wertung lautet auf Eigentor Toljan.

Danach war deutlich zu sehen, wie die Führung der Borussia Sicherheit verlieh. Die Ballsicherheit stieg, der Ball lief flüssiger, die kurzen, flachen Pässe gelangen wieder. Chancen u.a. für Dahoud waren die Folge. Hoffenheim blieb aber gefährlich, wie ein schneller Gegenzug über Volland bewies – Sommer rettete. Nach diesem Weckruf agierte Borussia sehr dominant, oft ließ man den Ball länger durch die eigenen Reihen laufen und hatte die Geduld – notfalls unter Einbeziehung von Sommer – auf die eigenen Chancen zu warten. Stark, wie in dieser Phase jegliches konstruktive Angriffspiel der Hoffenheimer unterbunden wurde. Nächstes Highlight war in der 40. Minute eine Kopfballchance von Nordtveit  - nach Freistoß von Traoré setzte er den Ball knapp neben das Tor. Direkt danach folgte ein Pfostenschuss von Hahn als Abschluss eines Konters.

Gerade als man anfangen durfte darüber nachzudenken, ob die Chancenverwertung nicht vielleicht etwas fahrlässig ist, folgte das 2:0 – ein genialer Pass von Xhaka, Schuss durch Raffael von halblinks, Baumann ließ abklatschen, Hahn spitzelte den Ball vor die Füße von Dahoud, bevor der Torwart nochmals richtig zugreifen konnte, Dahoud musste nur noch einschieben.    

Beide Mannschaften kamen ohne personelle Wechsel aus der Pause. Borussia begann, wie sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatte – Abseitstor Hahn, Chance Traoré.

Vollkommen aus dem Nichts fiel dann der Gegentreffer – eine unfassbare Slapstickeinlage von Elvedi, für die sich Volland und Kramaric bedankten. Danach war wieder ein bisschen Verunsicherung zu beobachten, es wurde nicht mehr so klar gespielt wie zuvor. Glücklicherweise hielt das nicht lange an – nach Chancen von Wendt und Dahoud war es André Hahn vorbehalten, nach einem Ballverlust von Strobl und starkem Pass von Dahoud das 3:1 zu machen. Danach kam Borussia zu weiteren Chancen – allerdings war nicht mehr die selbstverständliche Dominanz der ersten  Halbzeit vorhanden. Insbesondere im Mittelfeld wurden nun die zweiten Bälle nicht mehr so klar gewonnen – so kamen auch die Hoffenheimer zu Chancen. Deren beste machte Sommer allein gegen 4 Hoffenheimer zunichte.  In der 79. Minute hatte dann Hoffenheim die ersten beiden Eckstöße (!) der Partie und damit auch nochmal eine großen Chance. Wenig später wurden Johnson für den insbesondere auch defensiv starken Traoré, Herrmann für Hazard sowie Hofmann für Raffael eingewechselt.  Danach trudelte das Spiel aus – am Ende stand ein verdienter Sieg.

Offen bleibt die Frage, ob dieser verdiente Sieg der Schwäche des Gegners geschuldet war, der wahrlich nicht seinen besten Tag erwischt hatte, oder ob hier originäre Stärke der Borussen-Mannschaft zu bewundern war. Diese Frage kann die Mannschaft in den verbleibenden Spielen beantworten.     

Mönchengladbach: Sommer - Elvedi, Christensen, Nordtveit - Dahoud, Xhaka - Traore (81. Johnson), Wendt - Hazard (84. Herrmann), Hahn, Raffael (88. Hofmann). - Trainer: Schubert

Hoffenheim: Baumann - Schär, Süle, Strobl - Uth (67. Vargas), Polanski (62. Schwegler), Toljan - Rudy, Amiri (76. Ochs) - Kramaric, Volland. - Trainer: Nagelsmann

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Tore: 1:0 Toljan (7., Eigentor), 2:0 Dahoud (45.), 2:1 Kramaric (54.), 3:1 Hahn (61.)

Zuschauer: 53.144

Gelbe Karten: Nordtveit (4) - Rudy (6), Polanski (7)