Es war ein ganz wichtiger Sieg, den das deutsche Team aus Mönchengladbach am gestrigen Abend im Celtic-Park eingefahren hat. Ein Sieg, der die Chancen aufs europäische Überwintern signifikant gesteigert hat und sogar Optionen für Platz 2 offen hält. Ein Sieg, bei dem endlich mal wieder auswärts gewonnen werden konnte und mit dem die Mannschaft somit nachwies, nicht nur im eigenen Park Fußball spielen zu können. Ein Sieg, der jegliches Gerede um eine potentielle Krise und die unausweichlich damit verbundene Trainerdiskussion in der Öffentlichkeit im Keim erstickte. Nach den letzten Auftritten war dies selbst bei einem international zweitklassigen Gegner wie Celtic keine Selbstverständlichkeit. Die Mannschaft verstand es aber von Beginn an, die Partie mit der nötigen Ernsthaftigkeit und Konzentration anzugehen und lieferte somit ihre bislang beste Saisonleistung ab.

Wie leicht man im Celtic-Park von den heimstarken Schotten überrollt werden kann, diese Erfahrung musste zuletzt Manchester City machen. Borussia verstand es gerade in den wenigen Druckphasen der Gastgeber, die Ruhe zu bewahren und sich nicht rauslocken zu lassen. Hinten stand die Viererkette (sic!) mit den überragenden Innenverteidigern Jannik Vestergaard und Nico Elvedi fast ausnahmslos souverän. Kurz vor der Pause gab es eine der wenigen Ausnahmen als Sinclair freigespielt wurde und freistehend aus spitzem Winkel vergab. Es wäre aber ein Treppenwitz gewesen, wenn die in allen Belangen unterlegenen Schotten hier in Führung gegangen wären.

Borussia tat aber mehr als nur das Spiel zu kontrollieren. Anders als gegen den HSV erspielte sie sich frühzeitig gute Chancen. Das Passspiel funktionierte dabei deutlich besser als in den vergangenen Wochen, sodass die Führung schon zur Halbzeit verdient gewesen wäre. In der 57. Minute war es dann soweit als das „Mentalitätsmonster“ André Hahn seinen großen Auftritt hatte und Lars Stindl zur hoch verdienten Führung auflegte. 20 Minuten später revanchierte sich der Kapitän und bediente seinerseits den durchlaufenden Hahn, der damit die endgültige Entscheidung besorgte in einer Phase, in der Glasgow zumindest kämpferisch noch einmal alles nach vorne geworfen hatte, ohne dabei aber das Fohlenbollwerk knacken zu können.

Es war ein starker Auftritt, auf den sich aufbauen lässt und der zeigte, dass Borussia auch ohne so wichtige Spieler wie Raffael, Christensen oder Hazard eine starke Mannschaft aufbieten kann. Neben dem spielentscheidenden Sturmduo und den bereits gewürdigten Innenverteidigern ist Tobias Strobl hervorzuheben, der als eine Art verbesserte Version von Thorben Marx die Fäden im Mittelfeld zog und gleichzeitig die Defensive stabilisierte. Aktuell scheint er mit Christoph Kramer besser zu harmonieren als es zuletzt Mo Dahoud gelungen ist. Wie schnell sich aber der Wind drehen kann, erlebte am gestrigen Abend Jonas Hofmann, dem nach den bisherigen Eindrücken seiner knapp 10 Monate kaum noch Zukunftschancen in Gladbach eingeräumt worden waren. Aber an diesem Abend fügte selbst er sich nahtlos in die gute Mannschaftsleistung ein und deutete an, dass er zumindest eine brauchbare Alternative sein kann.