Borussia steht im Halbfinale des DFB-Pokal. Ein durchaus glücklicher Sieg beim Hamburger SV lässt den Traum von Europa via Berlin ein Stückchen realistischer werden. Zwei Elfmetertore brachten Borussia in Front, Hamburg konnte erst mit dem Abpfiff den Ehrentreffer erzielen. Den Abend komplett machte das Losglück. Matthias Sammer bescherte Borussia nicht etwa das befürchtete Auswärtsspiel bei den Bayern. Im Halbfinale gibt es vielmehr ein Heimspiel und mit Eintracht Frankfurt den wohl einfachsten der schweren Gegner, die noch im Rennen sind - gesetzt den Fall, dass den Matschfreunden Lotte gegen Dortmund nicht eine erneute Pokalsensation gelingt.

Der HSV war gegenüber der Pleite beim FC Bayern nicht wiederzuerkenen. Markus Gisdol hatte sein Team gut eingestellt, die Hamburger machten Borussia mit starkem Pressing von Beginn an das Leben schwer. Dabei wackelte die Hintermannschaft immer mal wieder bedenklich, eigene offensive Impulse konnte das Team kaum setzen. Das Spiel mit langen Bällen ist ganz offensichtlich nicht die Stärke Borussias. Entsprechende Versuche misslangen immer wieder. Erst gegen Ende der ersten Hälfte kam Borussia besser ins Spiel, ohne das etwas Zwingendes dabei herausgesprungen wäre. Nach dem Seitenwechsel war das Spiel ausgeglichener, in der 52. Minute wurde Herrmann von Mavraj im Strafraum gelegt. Der Elfmeterpfiff war alternativlos, Lars Stindl machte es wie schon in Florenz: ein trockener Schuss flach ins rechte Eck. Hamburgs René Adler flog zur falschen Seite. Die Führung gab Borussia deutlich mehr Sicherheit. Die eigenen Aktionen waren fortan klarer. Das zweite Tor war dennoch ein glückliches. Nach einer Großchance von Stindl stürzte Jonas Hofmann im Strafraum, bevor er zum Nachschuss gekommen wäre.Ostrzolek hatte ihn vorher wohl wirklich berührt. Dass der Schiedsrichter zwischen dieser Berührung und Hofmanns stuntmanwürdigem Fallen eine Verbindung herstellte und auf den Punkt zeigte, war indes nicht wirklich zu erwarten. Raffael nahm das Geschenk an und traf - seinen halbhoch getretener Strafstoß konnte Adler zwar noch erreichen, aber nicht abwehren. Das Spiel war dadurch mehr oder weniger entschieden. Hamburg versuchte noch einiges, hatte mehrere Halbchancen, genau wie Borussia Konterchancen bekam, die aber allesamt schon im Ansatz vergeben wurden. Mit dem Abpfiff gelang Wood dann doch noch das 1:2, das aber reine Ergebniskorrektur war. Das Spiel war mit diesem Treffer zu Ende. Das Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt steht am 25. oder 26. April an.