Mit einem bitteren 0:1 gegen die deutsche Vertretung von Red Bull Salzburg muss Borussia Mönchengladbach bereits die dritte Rückrunden-Niederlage im vierten Spiel hinehmen. Dieter Hecking kehrte nach der 3-4-3-Aufstellung in Frankfurt wieder zum gewohnten 4-4-2 zurück, wobei Elvedi für Wendt auf die rechte Aussenverteidigerposition rückte und Jantschke die rechte Seite einnahm. In der Offensive ersetzte Grifo Cuisance. Von Beginn an entwickelte sich eine offene und umkämpfte Partie, in der die Sachsen mit gewohnt aggressivem Pressing den Gladbachern einen kontrollierten Spielaufbau sehr schwer machten, aber andererseits auch der VFL in der Defensive stabil stand und wenig zulieβ. Es war ein intensives aber zerfahrenes Spiel, bei der eine Chance auf jeder Seite (Hazard hüben, Bruma drüben) nach etwa einer Viertelstunde eine Ausnahme bleiben sollte. Auch wenn der Gegner auf höherem Niveau agierte, ähnelte das Spiel in mancher Hinsicht dem  Auftritt in der Vorwoche Frankfurt: zwei sich neutralisierende Teams, von dem aber das eine (und leider war dies wieder nicht die Borussia) stets eine Nuance wacher, schneller, präziser wirkte. Immerhin konnte man diesmal – nicht zuletzt dank des an diesem Abend hervorragenden Ersatzkeepers Tobias Sippel – mit 0:0 in die Halbzeit gehen.

Wer zur Pause dachte, dass sich etwas ändern müsse, konnte zu Beginn der zweiten Hälfte feststellen dass es das auch tat: leider in die falsche Richtung, denn nun drückte Leipzig energischer auf die Führrung und kam in den ersten 5 Minuten des zweiten Durchgangs gleich zu drei Chancen. Mitten in dieses Powerplay wäre dann beinahe aus dem Nichts die Gladbacher Führung gefallen, aber nach einem endlich mal schön über Hazard und Grifo gespielten Konter, vergab zunächst Herrmann freistehend vorm Tor und in der Anschlussaktion konnte auch Stindl eine sehr gute Schussposition nicht ausnutzen. Und so in etwa ging es in der Folgezeit auch weiter: Leizpig hatte die Feldüberlegenheit, scheiterte aber mehrmals am starken Sippel, während Borussia versuchte im Stile einer Auswwärtsmannschaft dagegen zu halten und auch auf Grund der nicht immer sattelfesten sächsischen Abwehr auch immer mal wieder gute Chancen hatte, diese aber nicht  konsequent nutzen konnte. Als man sich dann allerseits fast schon mit einem Unentschieden abgefunden hatte, entschied der kurz zuvor eingewechselte Leipziger Neuzugang Lookman (von Everton ausgeliehen) das Spiel, als er nach einer energischen Einzelaktion Sippel mit einem Flachschuss aus halbrechter Position bezwang. Die Borussia hatte dann kurz vor Schluss noch einmal eine Riesenchance als Stindl Hazard freispielte, dieser aber in Gulacsi seinen Meister fand.

Am Ende steht ein 1:0 Sieg für RB, der ingesamt als verdient bezeichnete werden muss, da die Sachsen, ohne zu glänzen, an diesem Abend einfach die Mannschaft war, die mehr für einen Erfolg getan hatte. Den Gladbachern fehlte es sicher nicht an Einsatz, aber insgesamt wirkte das Team oft verkrampft und unentschlossen und zeigte angesichts der eigentlich guten Heimbilanz der letzten Monate einen verblüffenden Mangel an Selbstvertrauen. Angesichts von nur 2 Siegen in den letzten 8 Ligaspielen stagniert man sowohl punktetechnisch als auch spielerisch zur Zeit und droht in der Form der vergangenen Wochen ins Niemandsland der Liga abzufallen.

 

Aufstellungen:

Borussia: Sippel - Jantschke , Ginter , Vestergaard , Elvedi - Kramer , Zakaria – Herrmann (58. Cuisance) , Grifo - Stindl  , Hazard

“Rasenball”: Gulacsi - Laimer , Orban, Upamecano , Klostermann – Demme (95. Ilsanker) - Kampl , Keita - Sabitzer , Bruma (78. Lookman) – Werner 

Tor(e): Lookman (89.)