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Oscar Wendt hat seinen Vertrag bei Borussia um zwei Jahre verlängert. Das hat der Verein heute mitgeteilt - am Tag nach Wendts stärkstem Auftritt im Gladbacher Trikot beim 4:1-Sieg über Eintracht Frankfurt. Einen direkten Zusammenhang gibt es aber nicht. Dass Wendt bleiben würde, hatte sich schon länger angedeutet: Verein und Spieler hatten ihr Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit früh bekundet, schon in der vergangenen Woche hatten schwedische Zeitungen die Verlängerung als fix verkündet.

Vor wenigen Monaten noch hätte niemand darauf gewettet, dass der 28-jährige bei Borussia eine Zukunft hat. Stammspieler war Wendt bisher nie. Der Schwede hat in Mönchengladbach viel Anlauf benötigt. Im Sommer nach der Rettung in letzter Minute in der Saison 2010/11 war der inzwischen 21-fache Nationalspieler der vermeintliche Königstransfer. Aber der Linksverteidiger schaffte es in den folgenden Spielzeiten nicht, den "alteingesessenen" Filip Daems zu verdrängen. Der Belgier spielte nach Wendts Ankunft - analog zum ganzen Team - die Saison seines Lebens, für Trainer Lucien Favre gab es keinen Anlass, einen Wechsel vorzunehmen. Auch in der Folgezeit spielte Daems meist solide bis gut. Wendt kam allenfalls zum Zuge, wenn der Kapitän verletzt war, oder musste "fachfremd" im offensiven Mittelfeld aushelfen. Dabei spielte er nie katastrophal, aber eben auch nie besser als durchschnittlich. Seine vermeintliche Stärke gegenüber Daems war kaum mehr Thema, weil sich auch der Belgier immer weniger auf das "Zumachen" seiner Seite beschränkte und stattdessen häufiger den Weg nach vorne suchte. Zudem machte sich Daems als eiskalter Elfmeterschütze unverzichtbar. Dagegen offenbarte Wendt in seinen beiden ersten Spielzeiten in Gladbach immer wieder arge Defizite beim eigentlichem Job des Linksverteidigers, dem links Verteidigen.

Erst am sechsten Spieltag der laufenden Saison rückte Wendt nach einer erneuten Verletzung seines Konkurrenten in die Startelf und langsam kann man ahnen, warum er seinerzeit nach Gladbach geholt wurde und warum Lucien Favre nach wie vor große Stücke auf ihn hält. So, wie sich Wendt gegen Frankfurt präsentierte, wird Filip Daems Probleme haben, seinen Stammplatz zurückzuerobern. Oscar Wendt in der Verfassung von Sonntag Abend würde jede Bundesligamannschaft bereichern. Von daher kann sich Borussia über die Vertragsverlängerung, verbunden mit der Hoffnung auf ein anhaltendes Formhoch des Schweden, freuen.