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Vorab: Die Elf vom Niederrhein hat im bisherigen Saisonverlauf so viel Positives geleistet, dass eine einzelne Negativ-Leistung nicht überbewertet werden sollte. Dennoch ist es bitter, wie fahrlässig Borussia die große Chance auf den sicher geglaubten Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale vergeben hat. Arminia Bielefeld bot über 120 Minuten nicht nur deutlich mehr Engagement und Kampf, sondern hatte die deutliche Überzahl an gefährlichen Torchancen. Borussia benötigte eine Menge Glück und einen überzeugenden Yann Sommer, um nur mit einem Gegentreffer über die zweistündige Distanz zu kommen. Das Fehlen von Martin Stranzl, der vermutlich auch in den kommenden Partien noch ausfallen wird, machte sich in einigen fahrigen Defensivaktionen wieder einmal bemerkbar.

In der Offensive war die Fohlenelf zwar konstant feldüberlegen, ohne dass ihnen irgendetwas Produktives einfiel, um die kompakte Defensive der Ostwestfalen zu knacken. Lange Zeit war allein das Elfmetergeschenk des Bielefelders Müller zum 1:1 die einzig zwingende Torchance, die sich Gladbach "verdiente". Der eingewechselte Ibrahima Traoré konnte zum Spielende hin noch zwei zumindest im Ansatz gefährliche Torschüsse kreieren. Der Rest war Trostlosigkeit. Selbst gegen zunehmend müdere Arminen, die sich in der Verlängerung von Krampf zu Krampf retteten, setzte die Elf von Lucien Favre bis zum bitteren Ende auf ihre unermüdliche Geduld. Sogar noch in der 120. Minute wurde die Brechstange mit allen Mitteln vermieden und stattdessen lieber solange nach hinten gepasst bis Schiedsrichter Stark abpfeifen musste. So endete der heiße Pokalfight mit dem Elfmeterschießen, in dem sich der Drittligist als verdienter Sieger entpuppte.

Für Borussia kann es jetzt nur darum gehen, diesen bitteren Rückschlag nach den zuletzt so überragenden Leistungen in der Liga schnellstmöglich abzuhaken. Schon in 2 1/2 Tagen wartet mit dem BV 09 Dortmund ein unberechenbarer Gegner, der gestern eine deutlich positivere Pokalerfahrung machen durfte. Ein mahnendes Beispiel bietet die Vorrunde, als Borussia ebenfalls nach dem Hoffenheim-Spiel in der Öffentlichkeit als Topmannschaft hochgejubelt wurde, um dann mit einer der schwächsten Saisonleistungen bei einem (international) drittklassigen Gegner aus Limassol in die Negativspur zu geraten. Anschließend setzte es 3 Niederlagen in der Liga, die sich keinesfalls wiederholen dürfen, wenn das große Ziel "Champions League" erreicht werden soll.

Allerdings werden die kommenden Partien allesamt unter anderen Vorzeichen stehen als die Partie bei den tief stehenden und um ihr Leben kämpfenden Bielefeldern. Von daher sollte die Mannschaft nicht zu lange mit der vertanen Chance hadern, sondern lieber an ihre überragenden Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen.

 Bielefeld: Schwolow - Dick, Burmeister, Salger, Schuppan - Junglas (46. Brinkmann), Schütz - Hemlein, Müller (100. Ulm), Mast (76. Lorenz) - Klos

Gladbach: Sommer - Jantschke, Brouwers, Dominguez, Wendt - Kramer, Xhaka - Herrmann (69. Traoré), Hazard (99. Johnson) - Hahn (79. Raffael), Kruse

Tore: 1:0 (26.) Junglas, 1:1 (32.) Kruse

Gelbe Karten: Junglas, Klos, Burmeister, Ulm - Hahn, Hazard, Brouwers, Xhaka, Jantschke