Werder BremenMit einem 3:4 gegen Werder Bremen hat Borussia Mönchengladbach die dritte Pflichtspielniederlage binnen einer Woche kassiert. Nach dem europäischen Wettbewerb musste sich die Elf von André Schubert damit auch aus dem DFB-Pokal verabschieden. Erneut zeigten sich die Fohlen in der Defensive freigiebig und kassierten vier, teilweise erschreckend einfache Gegentore. Positiv dagegen, dass die Borussia bis zum Schluss nie aufsteckte und sich selbst zahlreiche Chancen erspielte. In einem vor allem in der zweiten Hälfte packenden Pokalfight war Gladbach unter dem Strich nicht die schlechtere, wohl aber die unglücklichere Mannschaft.

Die Anfangsphase im Borussiapark freilich gehörte den Gästen. Die Bremer setzten die Borussen mit laufintensivem Pressing und robuster, teils harter Zweikampfführung gehörig unter Druck und kamen durch Pizarro und Gebre Selassie zu ersten guten Gelegenheiten. Auf der Gegenseite tauchte nach einer Viertelstunde Raffael frei vor Wiedwald auf, ohne den Bremer Keeper aber überwinden zu können. Besser machte es in der 32. Minute Lars Stindl, nach feiner Kombination über Dahoud und Hazard in Szene gesetzt. Mit der 1:0-Führung für die Gastgeber ging das Spiel in die Halbzeit.

Sieben Minuten nach Wiederanpfiff kamen die Bremer zum Ausgleich, zu einem Zeitpunkt, als sich die Partie gerade beruhigt zu haben schien. Pizarros Flanke erreichte den aufgerückten Linksverteidiger Sternberg, der an der Strafraumkante viel Zeit für einen überlegten Schuss ins lange Eck hatte und dabei vom Innenpfosten freundlich unterstützt wurde. Weniger hilfsbereit zeigte sich sein Kollege auf der anderen Spielfeldseite: Von diesem Innenpfosten sprang fünf Minuten nach dem 1:1 der Ball zurück in den Strafraum statt ins Bremer Tor. Der sehr agile, im Abschluss aber glücklose Hazard hätte sonst die erneute Gladbacher Führung bejubeln können.

Eine Minute später jubelten die Bremer und erneut war der Pfosten im Spiel. Yann Sommer lenkte Grilitschs tückische Freistoßflanke an denselben, von wo der Ball genau Vestergaard vor die Füße spring. Bremens Innenverteidiger hatte keine Mühe, aus kurzer Distanz das 2:1 zu erzielen. Wiederum nur eine Minute später verpasste erneut Hazard haarscharf den Ausgleich. Borussia stemmte sich mit Macht gegen die Niederlage und kam durch Hazard und den eingewechselten Hrgota zu weiteren guten Chancen. Hrgota war es dann, dem in der 73. Minute das 2:2 gelang. Zuvor war Bargfrede mit dem Versuch eines seiner vielen taktischen Fouls an Raffael gescheitert.

Die Gladbacher Freude indes währte nur zwei Minuten, dann lag man wieder hinten. Öztunali konnte sich im Strafraum zu unbehelligt durchwuseln und Pizarro bedienen, der weder von Korb noch von Christensen entscheidend gestört wurde. Und, wie sollte es in diesem Spiel auch anders sein, es dauerte erneut kaum eine Minute, bis die Gladbacher Fans wieder den Torschrei auf den Lippen hatten. Öztunali konnte mit einer Hochrisiko-Grätsche dem einschussbereiten Wendt aber in letzter Sekunde den Ball abluchsen. Zwei Minuten später der vierte Bremer Treffer: Grillitsch bediente Ujah, der Nordtveit und Sommer bezwang.

Die Borussen warfen weiterhin alles nach vorn. Drmic scheiterte nur eine Minute nach seiner Einwechslung an Wiedwald, Bremen stellte sich nun mit Mann und Maus in und um den eigenen Strafraum. In der Nachspielzeit konnte Hrgota einen Abpraller nach Nordveit-Freistoß zwar noch zu seinem zweiten Tor des Tages verwerten. Das 3:4 kam aber zu spät. Borussia unterlag Werder Bremen zwar auch mit viel Pech. Die erneuten, teils gravierenden Lücken in der eigenen Defensive geben aber zu denken.

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Korb (88. Elvedi), Christensen, Nordtveit, Wendt – Xhaka, Dahoud (63. Hrgota) – Hazard (88. Drmic), Johnson – Raffael, Stindl.

Werder Bremen: Wiedwald – Gebre Selassie, Lukimya, Verstergaard, Sternberg – Fritz (54. U. Garcia), Bargfrede – Öztunali, Grillitsch (88. S. Garcia) – Pizarro, Ujah (79. Kroos).

Tore: 1:0 Stindl (32.), 1:1 Sternberg (52.), 1:2 Vestergaard (58.), 2:2 Hrgota (73.), 2:3 Pizarro (75.), 2:4 Ujah (78.), 3:4 Hrgota (90.).

Gelbe Karten: Dahoud, Stindl – U. Garcia.

Schiedsrichter: Günter Perl.
Assistenten: Thomas Stein, Michael Emmer.
Vierter Offizieller: Sascha Stegemann.
Zuschauer: 53000.