Was ist neu?

Die grundlegendste Neuerung bei den Schanzern ergibt sich auf der Trainerposition. Erfolgscoach Ralph Hasenhüttl erlag dem Reiz des Geldes und ließ sich vom Brausekonzern nach Leipzig locken. Ihm folgt Markus Kauczinski, der sich in Karlsruhe seit 2001 von der U17 hochgearbeitet hatte und zuletzt auf 4 ½ ordentliche Jahre als Cheftrainer in der 2. Liga zurückblicken kann. Weniger bekannt sind hingegen die neuen Spieler, die der Tabellen-11. des Vorjahres eingekauft hat. Einzig der Ex-Frankfurter Sonny Kittel ist mit Bundesliga-Erfahrung ausgestattet, galt bei der Eintracht aber auch nicht zwingend als unverzichtbarer Leistungsträger und wurde dort zuletzt sogar aussortiert. Daneben wurden mit Leipertz, Hansen, Wahl, Rinderknecht und Buntic und Jung bislang ausschließlich No-Names verpflichtet. Auf der anderen Seite haben mit Hübner, da Costa und Özcan drei Stammspieler den Verein verlassen, die im Vorjahr zur guten Defensivleistung entscheidend beitragen konnten. Aus diesem Grund wird noch nach weiteren Verstärkungen für die Abwehr gesucht.

Was passt?

In der Defensive muss der Verein einen personellen Aderlass verkraften. Dafür gibt es vorne gute Nachrichten, denn Torjäger Moritz Hartmann (12 Treffer) hat seinen Vertrag um ein Jahr bis 2018 verlängert und darf ein weiteres Jahr neben Ex-Borussen Mathew Leckie stürmen. Von den Namen her hätten die Schanzer schon in der vorigen Saison keine so gute Rolle spielen dürfen. Dort lag man lange Zeit nur um wenige Punkte hinter Borussia und durfte bis kurz vor Saisonende sogar noch von der Europa League träumen. Entscheidend wird es darauf ankommen, ob die Mannschaft auch unter dem neuen Trainer ihr zuletzt hohes Niveau im geschlossenen Kollektiv wird halten können.

Was fehlt?

Neben der sportlichen Fairness fehlt in Ingolstadt vor allem Geld. Die Audi-AG ist bislang weit weniger zahlungsfreudig als die Konzernmutter in Wolfsburg, sodass der FC über einen der geringsten Spieleretats der Liga verfügen muss. Große Sprünge sind da nicht drin, was sich in den Transfers dieses Sommers einmal mehr widerspiegelt. Gerade in der Defensive wiegt der Verlust von drei Stammspielern schwer. Während Keeper Özcan noch durch Nyland und Neuzugang Hansen gleichwertig ersetzt werden kann, werden die Ausfälle von Hübner und da Costa schwerer zu kompensieren sein.

Was geht?

Ginge man rein nach den Spielernamen, dann müsste Ingolstadt zu den Favoriten für den Abstieg gezählt werden. Im naturgemäß oft schwierigen zweiten Jahr nach dem Aufstieg müssen die Schanzer zweifelsohne gehörig aufpassen, um nicht ganz unten reinzurutschen. Gelingt es Kauczinski aber, an die hervorragende Arbeit seines Vorgängers anzuknüpfen, so sollte das Potential des Teams groß genug sein, um am Ende mindestens drei andere Teams hinter sich zu lassen. Wünschenswert wäre, wenn ihnen dies auf weniger unsportliche Weise gelänge als in der vergangenen Spielzeit.