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Mit einem überraschenden Coup wartete Borussia an diesem Mittwoch auf: Die sportliche Leitung des Vereins wird sich mit dem zweifachen Ex-Coach Hans Meyer verstärken. Meyer, der zwischen 1999 und 2003 sowie in der Saison 2008/09 die Elf vom Niederrhein trainierte, wird ab sofort als sportlich kompetenter Vizepräsident in einer ähnlichen Rolle agieren wie sie Rainer Bonhof seit Anfang 2009 ausfüllt.


Wenngleich abzuwarten bleibt, wie sich diese Maßnahme auf den Vereinsalltag auswirken wird, kann die Bereitschaft des beliebten Ostdeutschen, sich wieder verstärkt für „seinen Verein“ einzusetzen, nur begrüßt werden. Bei den Fans ist Meyer durch seine humorige Art und seine unumstrittene Fachkompetenz eine der wenigen Persönlichkeiten der sportlichen Neuzeit, die es in punkto Popularität mit den Legenden der 70er Jahre aufnehmen kann. In den ansonsten sportlich so dürftigen letzten 15 Jahren zeichnete sich Hans Meyer für einen Großteil der (allzu wenigen) schönen Momente verantwortlich.  

 

Der in den vergangenen Monaten vehement hoch gekochten Kritik am vermeintlich allzu autoritär geführten Präsidium wird durch diese Maßnahme noch mehr Wind aus den Segeln genommen. Das Versprechen, unabhängig vom desaströsen Abschneiden der Borussen-Initiative bei der Jahreshauptversammlung, die Strukturen im Verein zu überdenken, wurde nunmehr eingehalten. Auch der bei einigen Fans weiterhin umstrittene Manager sollte von der Erfahrung seines Ex-Trainers und Mentors profitieren können. Meyer hatte zuletzt in Interviews stets betont, welch hohe Stücke er auf Max Eberl hält.

 

Die Sorge, dass sich bei Borussia die Causa Finke wiederholen könnte, dass also wie in Köln vor einigen Monaten der beliebte Trainer vom sportlich allzu übermächtigen Mann im Hintergrund vergrault wird, ist wenig berechtigt. Zum einen wird die Rolle von Hans Meyer eine gänzlich andere sein als jene, die Finke beim FC innehat. Zum zweiten ist der Charakter der beiden charismatischen Ex-Erfolgstrainer nur bedingt vergleichbar. So ist z. B. auszuschließen, dass sich ein Hans Meyer in die tägliche Trainingsarbeit von Lucien Favre einmischen wird.

 

Von daher ist der heutige 15. Juni 2011 ein guter Tag für Borussia Mönchengladbach, denn er präsentiert nahezu ausschließlich Gewinner – sieht man einmal von den Schmierfinken des Boulevards ab. Selbst ein Erfolgsmensch wie Hans Meyer bietet allerdings keine Garantie dafür, dass Borussia automatisch innerhalb der nächsten Jahre zu einer Spitzenmannschaft mutiert. Er erhöht lediglich die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Verein zumindest wieder zurück in diese Richtung bewegen wird.