Als der junge und damals noch einigermaßen ernstzunehmende Morrissey auf der Debüt-LP der Gitarren-Combo The Smiths die Zeilen “Manchester, Manchester, so much to answer for…” in sich hinein nölte, hat er mit großer Wahrscheinlichkeit nicht an Borussia Mönchengladbach gedacht. Angesichts der vielen Fragen, die sich rund um die Borussia dieser Tage auftun, kommen einem diese Zeilen angesichts des Spiels gegen Manchester City (gerüchtweise der Lieblingsclub von Morrisseys Songwriting-Partner...
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Fast zehn Jahre ging es nur aufwärts mit Borussia: sportlich, wirtschaftlich und was das Ansehen betrifft. Der nächste Dienstag sollte der bisherige Höhepunkt einer Entwicklung vom Kaufhaus des Westens zum gallischen Dorf werden: Rückspiel im Champions League-Achtelfinale und damit der größte internationale Erfolg seit 43 Jahren. Tatsächlich kenne ich niemanden, den das aktuell im mindesten interessiert. Die Stimmung ist unterirdisch, und das hat nichts...
Wie konnte Borussia Mönchengladbach dieses Spiel nur verlieren? Diese Frage wurde gestern sowohl von Kommentatoren als auch von Interviewern mehrfach gestellt. Die Antwort darauf lautete mehr oder weniger unisono: Eigentlich habe man viel richtig gemacht in diesem Spiel, die Räume ordentlich besetzt, Chancen herausgearbeitet, Mut gezeigt. Man habe auch gesehen, dass die Mannschaft wolle, dass Mannschaft und Trainer eine Einheit seien, dass mithin der schon fast unheimlich anmutende Absturz von...
Titelvorschläge aus der Seitenwahl-Redaktion: Husefack 1.0 vs. Husefack 2.0. Oder: Demut und Dankbarkeit. Oder: Herrlich Zahnpasta kaufen. Ja, der Vorbericht für das Spiel in Augsburg ist geradezu eine Einladung, sich an den Trainern beider Mannschaften, ihrem Verständnis von Vertragstreue, ihrer blumigen Rhetorik und ihrem jeweiligen besonderen Verhältnis zu Borussia Mönchengladbach abzuarbeiten. Aber im Grunde genommen ist dazu wahrscheinlich fast alles gesagt, was man dazu sagen kann...
Lieber Herr Eberl,
ich erinnere mich noch gut an den 7. November 2019, als es mich förmlich aus dem Sessel katapultierte. Marcus Thuram hatte gerade in der Nachspielzeit das 2:1 gegen den AS Rom erzielt und das Stadion bebte. Zu lange schlägt mein Herz für unseren Verein, als dass mich ein simpler Last-Minute-Treffer derart in Begeisterung versetzen könnte. Aber diesmal war es anders. Diese Borussia gewann an jenem Abend nicht, weil sie glücklicher oder gar besser war, sondern weil sie den...