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Es gehört zu den Abstrusitäten des Fußballsports, wenn  der größte Konkurrent in der Liga innerhalb einer Saison mit 9:1-Toren deklassiert wird, aber dennoch aller Voraussicht nach in der kommenden Saison eine Spielklasse höher auflaufen wird. Denn bei aller Euphorie über den verdienten 5:1-Heimerfolg gegen den 1.FC Köln spricht weiterhin fast alles dafür, dass der Weg von Borussia Mönchengladbach unweigerlich in die 2. Liga führt.


Die Optimisten werden natürlich wieder anfangen zu rechnen, und bei lediglich 2 Punkten Rückstand auf Relegationsplatz 16 wäre es geradezu abstrus, nicht noch einmal die allerletzten Kräfte für einen Schlussspurt zu mobiliseren. Das erfreuliche Derby darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Elf von Lucien Favre in dieser Saison insgesamt als viel zu unkonstant und anfällig erwiesen hat, damit die voraussichtlich benötigten 3 Siege aus den letzten 5 Partien Wirklichkeit werden können. Immerhin geht es noch zur heimstärksten Mannschaft der Liga aus Hannover, nachdem man eine Woche zuvor die auswärtsstärkste Elf aus Dortmund im Borussia-Park empfängt. Unter diesen Voraussetzungen ist ein einziger Heimsieg nicht ausreichend, um in irgendeine Form von Euphorie ausbrechen zu dürfen.


Freuen darf sich aber ein jeder Borussen-Fan über ein wieder einmal rundum gelungenes Derby. Nach dem 4:0 im Hinspiel dauerte es eine knappe halbe Stunde, ehe der Torreigen begann. Zunächst waren beide Seiten noch etwas abwartend, so dass sich Borussias neue Nr. 1, Marc-Andre ter Stegen, zunächst fast nur mit seinen fußballerischen Qualitäten bewähren musste. Nach 29 Minuten beendete Juan Arango dann aber die Derbylethargie, indem er Borussia mit der ersten richtig guten Torchance in Führung brachte. Nun spielte sich Borussia in einen Rausch, wie man es aus den beiden Derbys in der Hinrunde kannte. Marco Reus erhöhte innerhalb weniger Minute mit zwei sehenswerten Toren auf 3:0 und schien die Partie damit bereits zur Halbzeit entschieden zu haben.


Doch davon wollten die Kölner nach dem Seitenwechsel überhaupt nichts wissen. Die Elf von Frank Schäfer schien sich einiges vorgenommen zu haben und rannte gegen die nun anfällig wirkende Borussen-Defensive vehement an. Immerhin konnte sich Youngster ter Stegen in dieser Phase einige Male gut auszeichnen und andeuten, dass er tatsächlich das – lediglich für die Vereinsverantwortlichen unsichtbare – Torwartproblem beheben könnte. In der 50. Minute war aber auch er machtlos, als Novakovic aus kurzer Distanz zum Anschlusstreffer einschob. In dieser Phase stand die Partie auf der Kippe, denn fortan drängten die Gäste auf den Anschlusstreffer gegen eine verunsicherte Borussia.


Der Mannschaft sei aber zugute gehalten, dass sie diese Drangphase ohne weiteren Gegentreffer überstand und nach knapp einer Stunde Spielzeit wieder selbst am Geschehen aktiv teilnahm. Folgerichtig folgte schon bald die große Chance zum nächsten Treffer, die Filip Daems per Elfmeter souverän nutzte. Das 5:1 von Nordtveit kurz darauf hätte der Beginn eines noch höheren Debakels sein können. Doch Borussia versäumte es in den ausstehenden 23 Minuten, konsequent um weitere Treffer zu fighten. In der Schlussminute hätte Mo Idrissou noch auf 6:1 erhöhen müssen. Sein Fehlschuss freistehend aus 3 Metern war bei diesem Endergebnis aber besser zu verkraften als dereinst in Kaiserslautern.


Borussia Mönchengladbach: ter Stegen – Jantschke, Stranzl, Dante, Daems – Reus, Nordtveit (83. Fink), Neustädter, Arango (73. Herrmann), Hanke (76. Marx), Idrissou

1. FC Köln: Rensing – Brecko, Geromel, Mohamad, Eichner – Peszko (70. Clemens), Matuschyk, Lanig (86. Yalcin), Jajalo (46. Chihi), Podolski - Novakovic


Tore: 1:0 (29.) Arango, 2:0 (34.) Reus, 3:0 (39.) Reus, 3:1 (50.) Novakovic, 4:1 (65.) Daems, 5:1 (67.) Nordtveit


Zuschauer: 53.104