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VfL BochumBayern, Dortmund und HSV statt Aue, Paderborn und Ingolstadt: Borussia Mönchengladbach ist auch in der nächsten Saison erstklassig! Durch ein 1:1 im Relegationsrückspiel beim VfL Bochum krönte das Team von Lucien Favre seine großartige Aufholjagd. Der Schweizer hatte die Borussia als Tabellenletzter mit sieben Punkten Rückstand auf den Relegationsrang übernommen. Dank einer europacupverdächtigen Ausbeute erreichte die Mannschaft sensationell doch noch die beiden Endspiele gegen den Dritten der zweiten Liga.

 

Auf beiden Seiten konnten die angeschlagenen Wackelkandidaten beginnen: hier Reus, dort Azaouagh. Borussia begann damit mit der gleichen Aufstellung wie im Hinspiel, während Bochum auf zwei Positionen verändert war: Für den gelbgesperrten Kopplin rückte Paul Freier rechts in die Viererkette. Im offensiven Mittelfeld spielte Dedic für den angeschlagenen Korkmaz.

 

Die Partie begann wie das Hinspiel: mit einem frühen Lattentreffer der Bochumer, wieder nach einer Ecke, diesmal durch Maltritz statt Yahia. In der Folge agierten beide Teams abwartend und lauerten auf Fehler des Gegners. Einen solchen leisteten sich die Borussen in der 24. Minute: Gegen sehr tief stehende Bochumer hatte sich Stranzl weit vorgewagt, dann aber mit einem Fehlpass Toski die Chance zu einem langen Ball auf Aydin gegeben. Der setzte sich im zweiten Anlauf durch, düpierte dabei auch den zurückgeeilten Stranzl und passte den Ball auf den mitgelaufenen Dabrowski. Havard Nordtveits Rettungsversuch missling: Der Norweger spitzelte den Ball unglücklich gegen die Laufrichtung ter Stegens ins eigene Tor.

 

Die Hoffnung, Bochum werde bei zunehmender Spieldauer aufmachen müssen und der Borussia Raum für Konter gewähren, war somit dahin. Der Zweitligistst ließ die Gladbacher durch engagierte Defensivarbeit kaum in Spiel kommen; Bochumer Konteransätze führten allerdings zu keinen echten Torchancen. Glück hatte Linksverteidiger Ostrzolek in der 32. Minute, als Schiedsrichter Gagelmann seine rustikale Attacke von hinten gegen Marco Reus nur mit Gelb ahndete.

 

Gegen Ende der ersten Hälfte wurde die Borussia mutiger und kam in der 40. Minute zum Ausgleich in der Kategorie Lattentreffer: Idrissou hatte sich nach Eckball stark durchgesetzt. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es Neustädter, der nach Hankes feiner Flanke zu einer guten Kopfballgelegenheit aus acht Metern kam, den Ball aber nur touchierte.

 

Ähnliches Bild in der zweiten Hälfte: Tief stehendende Bochum arbeiteten defensiv gut, blieben selbst in der Offensive aber harmlos. Die Borussia übernahm etwas stärker die Kontrolle im Mittelfeld. Chancen ergaben sich aber wenige: In der 55. Minute lag der Ball zwar im Bochumer Tor, Reus hatte zuvor aber klar im Abseits gestanden. Drei Minuten später verfehlte Idrissous Kopfball haarscharf das Gehäuse von Andreas Luthe.

 

Lucien Favre reagierte mit einer Einwechslung und taktischen Umstellung: de Camargo kam für Idrissou, Reus rückte ins Sturmzentrum und Hanke dafür auf den rechten Flügel. Nachdem kurz zuvor Arango und Stranzl jeweils nur knapp gescheitert waren, war es dann das neue Sturmduo, dem das alles entscheidende Tor zum Klassenerhalt gelang. Nach einem Doppelpass mit de Camargo drang Reus in den Strafraum ein und konnte Luthe mit einem Flachschuss überwinden.

 

Dank der Auswärtstorregelung hätten die Bochumer nun zwei Tore erzielen müssen, waren aber schon von einem weit entfernt. Am ehesten noch sorgte Toskis Fernschuss für Aufregung: Der Bochumer versuchte vergeblich, ter Stegen aus der Distanz zu überlisten. Insgesamt brachte der alte und neue Erstligist den Vorsprung in der Gesamtwertung aber souverän über die Zeit. Als Schiedsrichter Gagelmann, 16 Sekunden nach Ende der angezeigten dreiminütigen Nachspielzeit, die Partie beendete, kannte der Jubel im Stadion, im Gladbacher Fanblock und beim Public Viewing im Borussiapark keine Grenzen mehr. Es ist vollbracht: Borussia Mönchengladbach spielt auch in der nächsten Saison in der Eliteliga des deutschen Fußballs!

 

VfL Bochum: Luthe – Freier, Maltritz, Yahia, Ostrzolek – Johannson – Azaouagh (63. Federico), Dabrowski – Toski, Dedic (75. Saglik) – Aydin.

Borussia Mönchengladbach: ter Stegen – Jantschke, Stranzl, Dante, Daems – Neustädter, Nortdveit – Reus (85. Matmour), Arango – Hanke (90. Brouwers), Idrissou (68. de Camargo).

Tore: 1:0 Nordtveit (24., Eigentor), 1:1 Reus (72.).

Gelbe Karten:
Ostrzolek, Aydin, Dabrowski – Dante.
Schiedsrichter: Gagelmann.
Zuschauer: 28.650 (ausverkauft).