Mit einem nie gefährdeten 3:0 erzielte Borussia Mönchengladbach gegen den VFL Wolfsburg den höchsten Saisonsieg und konnte sein Publikum zumindest ein wenig für die vielen schwachen Auftritte in der Rückrunde versöhnen. Die Wolfsburger erwiesen sich dabei als ein extrem dankbarer Aufbaugegner, der in dieser Verfassung ein heiβer Kandidat für den Relegationsplatz ist.

Dieter Hecking nahm mit Stindl für Drmic nur eine Änderung im Vergleich zum katastrophalen Auftritt in München vor und der heute sehr gut aufgelegte  Kapitän war es dann auch, der in der 8. Minute bereits vorzeitig die Weichen auf Sieg stellte. Die Wolfsburger halfen dabei tatkräftig mit, als sie den Ball erst flipperhaft in der Abwehr herumspielten und dann als dieser bei Stindl landete noch albern Abseits fordern statt den Nationalspieler am Torschuss zu hindern.Der zuletzt gelbgesperrte Ex-Hannoveraner bedankte sich, indem er das Leder  humorlos in die oberere kurze Ecke drosch.

In der Folgezeit hatten die Gladbacher das Geschehen gut im Griff, lieβen Ball und Gegner laufen. Anstatt des üblichen Kombinationspiels versuchte man auffällig oft mit hohen Bällen die hoch stehende Abwehrreihe der Volkswagen-Betriebsmannschaft zu überspielen, was auch immer wieder für Gefahr sorgte. In der 11. Minute z.B. konnte Hofmann solch ein Anspiel von Raffael noch nicht ganz perfekt verwerten, weil er nach einer schönen Annahme in der Luft unglücklich aufkam. In der 35. Minute machte er es dann besser, als er diesmal den  hohen Ball aus der Abwehr von Vestergaard gut kontrollieren konnte, aber zunächst mit seinem Schuss an Casteels scheiterte. Den Nachschuss konnte dann jedoch Raffael gekonnt aus dem Rückraum einnetzen, womit die Partie im Prinzip entschieden war. Endgültig war dies der Fall, als Kramer kurz vor der Halbzeit einen freigegebenen Freistoβ in Strafraumnähe geistesgegenwärtig ausführte, bevor sich der als Abwehr verkleidete  Wolfsburger Hühnerhaufen zu einer Mauer formiert hatte.

Nach der Halbzeit war es dann ein besseres Trainnigsspiel. Die Wolfsburger machten nie den Eindruck, noch einmal ins Spiel zurückkommen zu können, während bei der Borussia der Ball gut lief und man durchaus Willen zeigte, das Ergebnis noch höher zu gestalten. Wenn man der Mannschaft, etwas vorwerfen kann, dann, dass sie dabei etwas zu verspielt zu Werke ging, was z.B. der mehrfache Versuch von Hackenpässen beweist. Der gute Launefaktor wurde in der 80. Minute noch erhöht als die so lange verletzten Traoré und Benes nach vielen Monaten endlich wieder zum Einsatz kamen.

In einer homogenen Gladbacher Mannschaft verdient neben dem stark verbesserten Stinld auch der heute agile Hofmann Erwähnung, während über den bemühten aber oft glücklosen Hazard auf der linken Seite weniger gelang. So sehr man sich über den entspannten Sieg freuen darf, sollte man diesen nicht überbewerten, denn der Gegner aus Wolfsburg war am heutigen Abend erschreckend schwach und half zumindest beim ersten und dritten Tor auch tatkräftig mit. Im bevorstehenden Auswärtsspiel in Gelsenkirchen kann der VFL nun zeigen, ob es nur am schlechten Gegner lag oder die Borussia in der Lage ist, nochmal einen Schlussspurt in der Liga hinzulegen, auch wenn es unwahrscheinlich bleibt, dass dieser noch zu einer Gladbacher Europapokalteilnahme führen könnte.

 

Borussia: Sommer - Elvedi , Ginter , Vestergaard , Wendt - Kramer, Zakaria (80. Traoré)  - Hofmann (80. Benes), T. Hazard - Stindl , Raffael   

Wolfsburg: Casteels - Jaeckel , Knoche , Brooks (29. Tisserand) - Verhaegh , William - Arnold    - Didavi , Bazoer (69. Steffen) - Malli – Dimata (74. Origi)  

Tore: 1:0 (Stindl, 8.), 2:0 (Raffael, 35.), 3: 0 (Kramer, 44.)