duesseldorf

Wahrscheinlich ist es gut, dass das bevorstehende Heimspiel gegen Düsseldorf eine eingehende Analyse des Pokaldebakels nicht zulässt. Gelingt am Sonntag gegen die Fortuna ein Heimsieg, stimmt die Tabellensituation nach wie vor. Dadurch würde wahrscheinlich ziemlich viel von dem durch das Pokaldesaster verursachten Frust abgemildert bzw. überdeckt.

Verliert Borussia Mönchengladbach allerdings auch das nächste Spiel oder steht nach 90 Minuten ein zähes Null-zu-Null, dürften einige der Fragen, die uns gegen Ende der vergangenen Saison bewegt haben, erneut gestellt werden.

Das ist die Ausgangsposition für das Spiel am Sonntag, deren man sich auch in der Mannschaft bewusst sein sollte – das Team muss also höllisch aufpassen, den bisher guten Start nicht wegzuwerfen und damit eine negative Dynamik nicht nur ergebnisseitig, sondern vor allem bezüglich der Stimmung im Umfeld zu befeuern.

Der Gegner aus Düsseldorf kommt – auf dem Papier – wie gerufen. Tabellenletzter, nur ein Sieg steht bisher zu Buche, die letzten 5 Bundesligaspiele gingen alle verloren, negativer Höhepunkt das 1:7 gegen Frankfurt. Zwar gewann man im Pokal 5:1 gegen Ulm, aber das ist eben nur ein Regionalligist. Die bisherigen 21 Gegentore sprechen nicht dafür, dass am Sonntag ein unüberwindbares Defensivbollwerk drohen könnte. 6 eigene Treffer sind der zweitschlechteste Wert der laufenden Bundesligasaison – man mag es kaum glauben, aber Mainz und Schalke haben jeweils deutlich mehr Punkte mit nur 5 geschossenen Toren erzielt. All das legt nahe, dass am Sonntag eine Mannschaft im Borussia-Park gastiert, der es schlicht und einfach an der Qualität für die Bundesliga mangelt.

An der Favoritenstellung von Borussia Mönchengladbach darf es also keinen Zweifel geben und man muss diese Favoritenstellung auch annehmen.

Mit welchem Personal das geschieht, darüber kann wie immer spekuliert werden. Ungeachtet der 5 Gegentore gegen Leverkusen sollte die Viererkette gesetzt sein. Gleiches gilt im Grunde genommen für Christoph Kramer, der am Mittwoch eher nicht negativ aufgefallen ist, sondern der in den guten Phasen noch am ehesten derjenige war, der so etwas wie eine Führungsrolle in der Mannschaft wahrgenommen hat. Weiter vorne stellt sich die Frage, wie fit Raffael ist (keine Ahnung), ob Plea wieder zur Verfügung steht (eher nicht), ob Lars Stindl tatsächlich schon wieder reif ist für Startelfeinsätze im Mittwoch-Sonntag-Rhythmus (auch eher nicht) und ob man Josip Drmic trotz manch lobender Erwähnung in der Vorbereitung nunmehr bereits komplett abgeschrieben hat. In jedem Fall hat sich Traoré mit seiner Leistung nach der Einwechslung für weitere Einsätze empfohlen.

 

Mögliche Aufstellungen

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lang, Ginter, Elvedi, Wendt – Kramer – Neuhaus, Hofmann – Johnson, Hazard, Traoré

Fortuna Düsseldorf: Rensing - Bormuth, Ayhan, M. Kaminski - J. Zimmer, Gießelmann - M. Zimmermann, Sobottka, Morales - Ducksch, Raman

 

Der SEITENWAHL-Tipp:

Uwe Pirl: Borussia gewinnt 2:0 gegen Düsseldorf. Danach weiß man aber nicht, ob Gladbach stark oder der Gegner schwach war.

Michael Heinen: Es wäre typisch Borussia, wenn sie in der aktuellen Verfassung hilf- und planlos gegen defensiv mauernde Fortunen anrennt und Mitte der 2. Halbzeit sogar noch das Gegentor zur nächsten Pleite fängt. Der erste Teil wird leider eintreten. Am Ende gelingt es dann aber doch Borussia, den Ball irgendwie zum erlösenden 1:0-Endstand reinzumurmeln.

Christian Spoo: Borussia ist von der Rolle. Fortuna ist aber nicht gut genug, daraus Kapital zu schlagen. Ein gruseliges Fußballspiel endet 1:0 für die Heimmannschaft.

Claus-Dieter Mayer: Borussia ist Tabellendritter, Borussia spielt gegen den Letzten, Borussia spielt zu Hause, Borussia ist klarer Favorit… Aber was nützt das alles, wenn Alassane Plea noch nicht fit ist? Trotz gefühlter 117% Ballbesitz gibt es nur ein 1:1 gegen harmlose Fortunen.

Thomas Häcki: Wer hätte vor Wochenfrist gedacht, dass Düsseldorf bereits ein Richtungsspiel wird? Die Borussia beginnt übernervös. Als der Ball ins Tor gemurmelt wird, fängt man sich und gewinnt am Ende ungefährdet mit 2:0.