Es ist noch keinen Monat her, da stand Borussia vor einem Scherbenhaufen. 6 Pflichtspiel-Niederlagen in Folge und eine schier unerklärliche Leistungsschwäche lösten bei manchem Fan bereits wieder akute Abstiegsängste aus. Die Eintracht aus Frankfurt träumte damals nach einem 6:2 über den 1.FC Köln von weit höheren Zielen. Spätestens seit diesem Wochenende ist dies alles Makulatur. Borussia ist nach dem 5:1 in Frankfurt endgültig zurück in der Spur, während sich die Hessen ob ihrer kläglichen Vorstellung im der unteren Tabellenhälfte festgesetzt haben.

Von Beginn an ließ die Fohlenelf keine Zweifel daran aufkommen, dass sie auch die vierte Bundesligapartie unter André Schubert gewinnen wollte. Das frühe 1:0 fiel da nur folgerichtig. Und selbst der einmal mehr durch einen unnötigen Elfmeter entstandene Ausgleich änderte nicht viel an der drückenden Überlegenheit der Gäste. Nach dem Seitenwechsel stellten Dahoud und erneut Raffael die Weichen endgültig auf Sieg, ehe André Hahn in den Schlussminuten mit einem Doppelschlag den auch in dieser Höhe hochverdienten Kantersieg perfekt machte.

Es war von vorne bis hinten eine Champions-League-reife Vorstellung aller Borussen-Spieler gegen hoffnungslos überforderte Frankfurter. Trotz der beiden Doppeltorschützen, trotz der kaum zu bändigenden Außenwirbler Johnson und Traoré und trotz der unfassbar souveränen Vorstellungen des erst 19jährigen dänischen Wunderwuzzis in der Innenverteidigung. Der Mann des Spiels war ohne Wenn und Aber Mahmoud Dahoud, der gegenüber den starken Vorstellungen der letzten Wochen noch einmal zulegte und sich immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt im zentralen Borussen-Mittelfeld entwickelt.

So besteht die wichtigste Erkenntnis an diesem wunderbaren Samstag abend darin, dass Schubert die von Favre so sehnsüchtig herbeigesehnte Mischung gefunden hat. Speziell die Doppel-6 ist mit Dahoud und Xhaka wieder hochklassig besetzt, deren Stärke offensiv weniger überrascht als defensiv. Es wird spannend sein zu beobachten, ob sie diese für Borussias Spiel so elementare Stabilität ebenso gut in den kommenden Wochen werden aufrechterhalten können, wenn sie von den internationalen Topklubs aus Turin und Gelsenkirchen jeweils im Doppelpack gefordert werden.

Frankfurt: Hradecky  - Ignjovski (52. Chandler), Russ, Abraham, Oczipka – Flum, Reinartz, Meier, Stendera (60. Djakpa) – Seferovic, Castaignos (60. Aigner)

Borussia: Sommer – Korb (66. Jantschke), Christensen, Dominguez, Wendt – Traoré, Dahoud (85. Nordtveit), Xhaka, Johnson – Stindl, Raffael (76. Hahn)

Tore: 0:1 (16.) Raffael, 1:1 (29.) Meier, 1:2 (51.) Dahoud, 1:3 (57.) Raffael, 1:4, 1:5 (82., 90.) Hahn

Gelbe Karten: Seferovic, Aigner, Djakpa, Russ – Sommer, Stindl, Korb