Vieles war vergeben, vergessen war nichts. Drei Tage nach dem emotionalen und heiß diskutierten Bundesligaduell führte der DFB-Pokal die Borussia und Schalke wieder zusammen, diesmal in Gelsenkirchen. Den Rheinländern gelang dabei ein seltener Triumph. Innerhalb von drei Tagen konnten die Westfalen zweimal besiegt werden – erst am Niederrhein, dann im Ruhrgebiet. Dabei sah es lange Zeit eher nach einer erfolgreichen Revanche aus, bevor das Spiel einen völlig unerwarteten Verlauf nahm. Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten zementierten einen nicht unverdienten, aber hochgradig glücklichen Erfolg. Wer sich demnächst aus dem Mönchengladbacher Raum nach Gelsenkirchen verirrt, sollte vielleicht vorher seine Nummernschilder abmontieren.

 André Schubert wurde zu drei Umstellungen gezwungen. Für den erkrankten Raffael rückte Drmic in die Startelf, Hazard und Nordtveit ersetzten Johnson und Dahoud. Es war den Hausherren anzumerken, dass sie für die aus ihrer Sicht erlittene Ungerechtigkeiten Revanche nehmen wollten. Schalke übernahm von der ersten Minute an die Kontrolle und drängte die Gäste zunehmend in die Defensive. Ob Caicara, Meyer, Matip, di Santo oder Huntelaar – die Knappen schalteten und walteten in den ersten 40 Minuten nahezu nach Belieben. Ob Yann Sommer oder die Schalker Ungenauigkeit der Hauptgrund für das 0:0 zu diesem Zeitpunkt war, darf diskutiert werden. Verdient wäre die Führung allemal gewesen. Die fiel dann in der 42. Minute für die Gäste. Matip rutschte als letzter Mann im Aufbauspiel aus, Stindl schaltete am schnellsten, lief auf und davon und netzte frei vor Gspurning ein. Ein Tor aus dem Nichts. Selten wurde ein Spiel so auf den Kopf gestellt.

Die zweite Hälfte begann mit einer Auswechslung. Drmic, der erneut keine Bindung zum Spiel fand blieb in der Kabine. Für ihn lief Fabian Johnson auf. Bedauerlich für den Schweizer, denn die Schalker schienen den Schock noch nicht verdaut zu haben. Ein schneller Konter und plötzlich war Stindl frei im Strafraum und wurde von Gspurning zu Fall gebracht. Ein eindeutiger Elfmeter, an dem nur die Schalker Diskussionen diskussionswürdig waren. Hazard verwandelte den Elfmeter sicher. Gladbach führte 2:0 und hatte grade mal zwei Schüsse auf das Tor der Hausherren abgegeben. Huntelaar fand eine Minute später seinen Meister in Sommer, Traoré hätte wiederum eine Minute später auf 3:0 erhöhen können. Schalke reagierte in der Folge geschockt, Gladbach konterte und hatte in der Folge mehrfach die Chance auf 3:0 zu erhöhen. Aber das wäre wirklich zu viel des Guten gewesen. Negativer Höhepunkt einer eher ereignislosen Schlussphase war ein erneut übermotiviertes und frustriertes Einsteigen von Höjbjerg gegen Jantschke.

 

Schalke: Gspurning – Riether (55. Sané), Höwedes, Matip, Aogo - Goretzka, Kolasinac (77. Höjbjerg) – Caicara (84. Choupo-Moting), Meyer - di Santo, Huntelaar

Borussia: Sommer – Korb (64. Dominguez), Christensen, Jantschke, Wendt –Nordtveit, Xhaka - Traoré, Hazard (76. Dahoud) - Stindl, Drmic (46. Johnson)

 

Tore: 0:1 Stindl (42. Min.), 0:2 Hazard (53. Min.)

Gelb: Caicara, Höjbjerg – Wendt