Im Kampf um einen Europapokalplatz hat die Borussia heute Nachmittag einen leichten Rückschlag erlitten. In einer durchgehend unterhaltsamen Begegnung verliert die Borussia mit 3:5. Das sich eine spannende Partie entwickelte war zunächst nicht abzusehen, denn allzu leicht gingen die Gastgeber bereits früh mit 2:0 in Führung, die durch die Fohlen allerdings noch vor der Pause ausgeglichen wurde. Dabei profitierte die Borussia allerdings in zwei strittigen Szenen von den Entscheidungen von Schiedsrichter Dingert. Auch in der zweiten Halbzeit kam das Publikum voll auf seine Kosten, wobei die Hoffenheimer allerdings völlig verdient das bessere Ende für sich hatten. Da aber auch Borussias Konkurrenten im Kampf um einen begehrten Euro-League-Platz patzten bleibt das Rennen weiterhin spannend.

 Viel war in der Woche über Borussias Angriffsduo Raffael und Stindl spekuliert wurden. Zum Anpfiff war es dann klar, dass es für den Brasilianer nicht reichen wird. Da ebenso Hazard ausfiel, rückte Hahn in die Startelf. Ganze 9 Minuten waren gespielt, als die Heimmannschaft schon in Führung ging. Nach einer Freistoßflanke fühlte sich niemand für Wagner verantwortlich , dessen Kopfball Sommer noh parieren konnte, gegen den Nachschuss von Szalai aber machtlos war. Die Verteidigung der Gäste sah in dieser Szene alles andere als gut aus. Wer eine Reaktion erwartete, sah sich nun enttäuscht. Hoffenheim behielt das Heft des Handelns stets in der Hand. In der 22. Minute hatte die Borussia noch Glück, als Karamaric noch die Latte traf, kurz darauf war es aber soweit, als Szalai per Doppelpack auf 2:0 erhöhte. Die Fohlen luden förmlich zum Toreschießen ein. Völlig aus dem Nichts dann der Anschlusstreffer. Nach einem langen Freistoß spekulierte die gesamte Hoffenheimer Verteidigung auf Abseits. Vestergaard war es recht, als er den Ball freistehend über die Linie drückte. Und es ging weiter. Vier Minuten später reagierte Baumann nach einem Rückpass allzu lässig und schoss der heran laufenden Hofmann am Arm an. Stindl drückte den Ball in das nun leere Tor. Die Hoffenheimer reklamierten auf Hand, doch Schiedsrichter Dingert gab das Tor. Eine schwierige Entscheidung, wobei Baumann die Situation durch seinen grundlos risikoreiches Spiel auch ein Stück selbst zu verantworten hatte. Aufregung dann in der 43. Minute, als Karamaric nach Fehler von Vestergaard in den Strafraum eindrang und vom Dänen sehr grenzwertig gestoppt wurde. Der Elfmeterpfiff blieb zum Glück aus. Dingert durfte sich dann nach einer sehr unterhaltsamen Halbzeit einige Pfiffe vom verärgerten Hoffenheimer Publikum anhören.

Entsprechend wütend kam die TSG aus der Kabine. Die erste Chance gehörte aber den Gästen, als Traoré mit einem Flachschuss das Tor denkbar knapp verfehlte. Kurz darauf kam Hahn aus 3 Metern völlig frei zum Schuss, traf aber nur die Lattenunterkante. Grade als es aussah, als würde die Borussia die Spielkontrolle übernehmen, fiel die erneute Führung für die Hausherren. Demirbay flankte erneut einen Freistoß aus 30 Metern in den Strafraum, der an Freund und Feind vorbei ins lange Eck segelte. Auch hier sah die Defensive nicht gut aus. Die Borussia war nun wieder gefordert, Dieter Hecking brachte Drmic und Herrmann für Traoré und Hahn. Eine Minute später machte Uth allen Überlegungen einen Strich durch die Rechnung, als er mit einem Traumschuss in den Winkel den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder herstellte. Dieser hatte grade mal 3 Minuten Bestand, als ein Drehschuss von Dmic abgeblockt wurde und Dahoud den Nachschuss zum 3:4 versenkte. Beide Teams suchten nun ihr Heil in der Offensive. Sommer entschärfte einen Schlenzer von Zuber stark. Kurz darauf war er aber machtlos, als sich Karamaric sehr stark gegen Christensen durchsetzte und Demirbay zum 5:3 zu bedienen. Dies war der Entstand, auch wenn jedes Team durchaus noch einen Treffer hätten zusetzen können. Positiv bleibt festzuhalten, dass die Fohlen eine beeindruckende Moral zeigten und sich auch von einem zweimaligen Zwei-Tore-Rückstand nicht beeindrucken ließen. Das Defensiv-Verhalten wird allerdings zu thematisieren sein, denn besonders bei den ersten beiden Treffern machte man es den Hausherren zu einfach.

Hoffenheim: Baumann - Süle, Vogt, Hübner (85. Bicakcic) - Toljan, Zuber - Rudy - Karamarici, Demirbay – Wagner (62. Uth), Szalai (74. Amiri)

Borussia:Sommer – Elvedi, Christensen, Vestergaard, Wendt –Stobl (85. Benes), Dahoud – Traoré (74. Herrmann), Hofmann - Stindl , Hahn (74. Drmic)

Tore: 1:0 Szalai (9. Min.), 2:0 Szalai (22. Min.), 2:1 Vestergaard (31. Min), 2:2 Stindl (35. Min.), 3:2 Demirbay (58. Min.), 4:2 Uth (75. Min), 4:3 Dahoud (78. Min.), 5:3 Demirbay (89. Min.)

Gelb: Hübner, Vogt – Stindl, Elvedi, Christensen, Dahoud

Rot: ./.