hannover

Nach einem Horrorstart gewann die Borussia auch ihr 9. Bundesliga-Heimspiel in Folge letztendlich souverän und deutlich gegen eine Mannschaft von Hannover 96, die an diesem Abend ihre Abstiegsambitionen eindruckslos unterstrich. Herausragender Spieler bei der Borussia war Thorgan Hazard, wohingegen Alessana Plea – in Bremen noch der Matchwinner – es sich leisten konnte, eine eher blasse Partie zu spielen, ohne dass dies groβ ins Gewicht gefallen wäre.

Borussia began mit der Startelf, die in Bremen mit 3:1 siegreich gewesen war als Tabellenzweiter gegen den 16., das ganze noch zu Hause, was konnte schief gehen? Die Antwort gab Bobby Wood schon nach 20 Sekunden. Einen hohen Ball von Elez verlängerte Füllkrug mit dem Kopf in den Korridor zwischen den Innenverteidiger wo Wood das Leder aufnahm und ziemlich unbehindert auf Sommer zulaufen und einnetzen konnte. Die Borussia hatte den Ball bis dahin noch nicht einmal berührt. Gottseidank zeigte sich der VFL nach diesem Katastrophenstart nicht allzu beeindruckt sondern war um schnelle Wiedergutmachung bemüht. In der 7. Minute gelang der Borussia dann im 96 Strafraum eine Pass-Staffette über Stindl, Hofmann  und Neuhaus, der den Ball dann auf Hazard weiterleitete, welcher diesen  mit seinem schwächeren linken Fuβ wundervoll ins lange linke Ecke schlenzte. In den Folgeminuten schien es als könne die Borussia das Spiel noch in der Anfangsphase endgültig drehen, doch ein Hazard-Schuss in der 10. Minute wurde gerade noch geblockt.

Danach beruhigte sich das Spiel dann ein wenig, Hannover stand tief, die Borussia war überlegen aber passte das Leder etwas zu langsam durch das Mittelfeld umAJ7X6566 Lücken zu kreieren. Der in Bremen noch so gefeierte Plea war eher unscheinbar und verlor den Ball mehrfach auf der linken Seite. Der nächste gröβere Aufreger war ein schmerzhafter, selbst wenn man nur zuschaute tat es einem weh als Bazee in einem Zweikampf im Mittelfeld in Ginter hineinlief und beide mit den Köpfen zusammenstieβen. Nach minutenlanger Behandlung musste Ginter vom Platz getragen werden, während Bazee zur Überraschung der Zuschauer und vermutlich auch zum Entsetzen aller Neurologen zunächst weitermachte, aber wenige Minuten später dann auch den Platz verlieβ (Gerüchte er habe zwischenzeitlich den Schiedsrechter gefragt, ob dies das WM-Finale sei, konnten bislang nicht bestätigt werden).

Die lange Unterbrechung spielte im Prinzip den 96ern in die Karte, da nun erstmal jeglicher Spielfluss dahin war, aber in einem Augenblick dilettantischer Schlafmützigkeit schenkten die Niedersachsen der Borussia dann doch noch das die Halbzeitführung. Der für Ginter eingewechselte Jantschke war gerade im Begriff einen seinen meist hoffnungslosen Offensivpässe zu spielen, als er gefoult wurde, die Gladbacher Freistoβ forderten, der Schiedsrichte die Pfeife schon im Mund hatte und die Hannoveraner den Spielbetrieb vorübergehend einstellten. Einzig Michael Lang rannte dem Leder hinterher, worauf  Daniel Siebert erstmal Vorteil gelten liess. Der Schweizer schob dann aus relativ spitzem Winkel allein vorm Tor die Kugel gekonnt durch Essers beine ins Tor.

In der zweiten Halbzeit war die Borussia von Beginn an bemüht, die Spiel endgültig für sich zu entscheiden. Stindl und Hofmann versuchten es zunächst eher uninspiriert mit Weitschüssen, ehe dann in der 58. Minute der am heutigen Tage überragende Thorgan Hazard das 3:1 einleitete. An der linken Strafraumgrenze zeigte er genau die Ruhe und Abgeklärtheit die man früher bei ihm  oft vermisste,, wartete bis er Stindl im Rückraum erspähte, chippte den Ball in den freien Raum wo ihn der Kapitän in einmaliger Art und Weise volley nahm und unter die Latte wuchtete.  In Momenten wie diesen hat man den Eindruck die ARD, könnte zur Zeit das Tor des Monats eigentlich exklusiv mit Gladbacher Toren bestreiten.

Hannover erholte sich von diesem erneuten Rückschlag nicht mehr, auch wenn Gladbach sich  danach etwas zurückzog und auf Konter lauerte, für die es dann auch immer wieder gute Gelegenheiten gab, die zum Teil etwas leichtsinnig vertändelt wurden. Man hatte das Gefühl, dass der VFL unilateral entscheiden würde, wie hoch das Endergebnis nun werden würde, während die Hannoveraner wohl schon gern im Bus nach Hause gesessen hätten.

Hecking wechselte nun auch Zakaria und später Raffael ein und der Schweizer kam in offensiver Rolle auch gleich zu zwei erstklassigen Chancen, wobei die zweite nach schönem Pass von Strobl dann zum 4:1 führte. Dabei beliessen es die Gladbacher dann auch.

AJ7X6554Am Ende steht ein überzeugender Sieg gegen eine zugegebenermassen im Spielverlauf immer schwächer auftretende Hannoveraner Elf. Für den ewig zitternden und immer das Schlimmste befürchtenden typischen Gladbach-Fan (wie z.B den Autoren dieses Artikels) ist die verblüffendste Erkenntnis des Abends vielleicht, dass man bei einem 0:1 in der ersten Minute daheim zur Zeit nicht mehr “Mein Gott, wie mag das enden?” denkt, sondern eher “4:0 oder 4:1, ist ja eigentlich egal…”.  Borussia bleibt damit weiterhin auf dem zweiten Platz mit nun immerhin schon 5 Punkt Vorsprung vor Bayern München.

 

 

Aufstellungen:

Borussia: Sommer - Lang, Ginter (40.Jantschke), Elvedi, Wendt - Strobl - Neuhaus, Hofmann - T. Hazard, Plea (75. Zakaria) – Stindl (81. Raffael)

Hannover 96:  Esser - Korb, Anton, Elez, Ostrzolek - Bakalorz, Fossum (64. Wimmer) - Sarenren Bazee (45. Haraguchi), Maina (71 Weydandt)  - Füllkrug, Wood  

 Tore: 0:1 (Wood, 1.), 1:1 (Hazard, 7.), 2:1 (Lang, 44.), 3:1 (Stindl, 58.), 4:1 (Zakaria, 77.)