Mit einem historischen 4:2, dem 1. Champions-League-Sieg in der Vereinsgeschichte, hat Borussia die Chance auf ein Überwintern in der Europa League gewahrt. In einer ausgeglichenen 1. Halbzeit versuchte sich die Fohlenelf mit vielen Fernschüssen gegen den nicht immer sicheren Sergio Rico im Tor der Spanier. Ein etwas verunglückter Torschuss von Granit Xhaka bot dann auch die Vorlage zum wichtigen 1:0 durch Lars Stindl nach einer knappen halben Stunde. Zuvor hatte Drmic den Ball gut erobert und mit einer Flanke auf Wendt die Situation eingeleitet.

Aber auch die Spanier kamen immer wieder gefährlich vor das Gladbacher Tor, wo sie ein ums andere Mal am erneut starken Yann Sommer scheiterten. Nach dem Seitenwechsel bot sich zunächst ein ähnliches Bild, wenngleich sich die Feldvorteile nun zunehmend auf die richtige Seite verschoben. Spätestens mit dem 2:0 durch Fabian Johnson war die Vorentscheidung dann gefallen. Als Raffael 12 Minuten vor dem Ende auf 3:0 erhöhte, schien sogar ein Sieg im direkten Vergleich gegen die Spanier in greifbarer Nähe. Eine Unachtsamkeit vom gerade eingewechselten Marvin Schulz machte diesen Traum aber zunichte. Ein noch höherer Sieg  wäre aber des Guten ein wenig zu viel gewesen.

Insgesamt war es ein hochverdienter Erfolg über den vierfachen Europa-League-Sieger, mit dem Borussia auf internationaler Bühne ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt hat. 5 Punkte hätten der Mannschaft nach der Auslosung nur die wenigsten Experten zugetraut. Eine echte Pleite gab es lediglich im unglücklich verlaufenen Hinspiel, als sich Borussia in einer handfesten Krisensituation befand. Danach folgten gegen die internationalen Topteams aus Manchester und Juventus bereits  Achtungserfolge, in denen mehr als die letztlich erzielten 2 Punkte möglich gewesen wären. Mit dem Sieg über den ärgsten Konkurrenten wurde nunmehr Platz 3 erobert und damit eine hervorragende Ausgangslage für die Endspiele in zwei Wochen. Sevilla wird dann gegen Juventus Turin einen Sieg benötigen, um den 2-Punkte-Rückstand auf Borussia noch aufholen zu können. Die Italiener wiederum brauchen noch einen Zähler, um sich den Gruppensieg zu sichern, sollten daher also gleichfalls motiviert sein, die Partie nicht kampflos abzuschenken.

Borussia hat wiederum bei Manchester City die Chance, mit einem Sieg Platz 3 endgültig abzusichern. Vorher geht es aber am Samstag darum, sich wieder auf den Alltag in Hoffenheim zu konzentrieren. Fehlen wird dort jetzt wohl auch noch Ibrahima Traoré, der mit Verdacht auf Oberschenkelzerrung früh ausgewechselt werden musste, so dass die Rotationsmöglichkeiten noch weiter eingeschränkt werden. Erfreulich hingegen, dass Ersatz Josip Drmic in für ihn ungewohnter Rolle im rechten Mittelfeld seinen Aufwärtstrend fortsetzte.   

Borussia: Sommer - Korb, Christensen, Nordtveit, Wendt - Traoré (13. Drmic), Dahoud (79. Schulz), Xhaka, Johnson (87. Elvedi) - Stindl, Raffael

Sevilla: Rico - Coke (82. Mariano), Rami, Kolodziejczak, Tremoulinas - Vitolo, Krychowiak, Krohn-Dehli (64. Nzenzi), Banega, Konoplyanka - Gameiro (76. Llorente)

Tore: 1:0 (29.) Stindl, 2:0 (68.) Johnson, 3:0 (78.) Raffael, 3:1 (82.) Vitolo, 4:1 (83.) Stindl, 4:2 (90.) Banega

Gelbe Karte: Dahoud, Drmic - Banega