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Verdienter JubelEinerseits ist es immer schön, mit einem Sieg in eine Länderspielpause gehen zu können. Gleichermaßen ist es aber schade, dass Borussia die gute Frühform aus den ersten Bundesliga-Spielen dieser Saison nicht gleich in der nächsten Woche bestätigen kann. 6 Punkte aus 4 Spielen sind angesichts der bisherigen Gegner eine sehr zufriedenstellende Ausbeute. Fast noch bemerkenswerter ist aber das positive Torverhältnis von 10:8, das selbst der nur schwer zu begeisternde Lucien Favre nach der Partie positiv herausstellte. Hatte es der Trainer in der gesamten Vorsaison nicht geschafft, die bestmögliche Mischung aus dem vorhandenen Pool an Offensivspielern zu finden, so ist es ihm jetzt bereits nach wenigen Partien eindrucksvoll gelungen.

Nur Borussia und der bevorstehende Gegner aus Hoffenheim konnten bislang eine zweistellige Anzahl an Toren markieren. Hauptverantwortlich dafür sind in Mönchengladbach die vier Protagonisten, die sich die Treffer gegen Bremen brüderlich teilten. Es passt im Zusammenspiel. Die Variabilität und Flexibilität der Angreifenden ermöglicht es Favre, das von ihm so geliebte Spielkonzept endlich in die Tat umsetzen zu können. So wuselte Patrick Herrmann des Öfteren auf der linken Angriffsseite wie sich Max Kruse immer wieder weit nach hinten zurückfallen ließ. Juan Arango und Raffael waren ohnehin überall zu finden. Schon in den schweren Auswärtsspielen kreierte die Mannschaft so einige brauchbare Torchancen, was in den vergangenen Jahren nicht immer selbstverständlich gewesen war. In den beiden Heimspielen wirbelte die Offensive noch eindrucksvoller, ohne dabei die defensive Stabilität zu beeinträchtigen. Zwar gab es in beiden Fällen kurze Perioden, in denen der Gegner unnötigerweise ins Spiel zurückzufinden drohte. Letztlich behielt die Mannschaft das Geschehen aber im Griff. Selbst nach dem unglücklichen Eigentor von Nordtveit zum 2:1 bestand nicht ernsthaft eine Gefahr, dass die desolaten Gäste tatsächlich noch etwas hätten mitnehmen können.

Die Wandlung des Granit X.

Überragende Übersicht: Granit XhakaEs ist im Grunde nicht fair, angesichts der tollen Mannschaftsleistung einzelne Akteure herauszupicken. Kruse z. B. wird als deutscher Nationalspieler von diversen Medien gerne noch etwas stärker in den Fokus gerückt als er es ohnehin verdient hat. Dass Granit Xhaka aber für seine Leistung zunächst von den Fans mit Sprechchören gefeiert und später in den Medien unisono zum Spieler des Spiels ausgerufen wurde, ist wahrlich gerechtfertigt. Der Schweizer hat in seiner bisherigen Zeit in der Bundesliga schon einige Schattenseiten kennenlernen müssen. Sowohl sportlich als auch verbal war sein Einstand im vergangenen Jahr alles andere als optimal verlaufen. Es ist aber sehr positiv, dass Xhaka offensichtlich lernfähig und damit jetzt endgültig im Borussia-Park angekommen ist. Im vergangenen Jahr, so beklagte er sich zurecht, war aus den meisten seiner Ballverluste direkt ein Gegentor entstanden. Dieses Pech scheint nun umgeschlagen zu sein, denn Samstag führte sein genialer Pass auf Arango zu einer sich bis dahin nicht gerade anbahnenden Führung, die den Bann brach für die anschließend so lobenswerte Gesamtleistung.

Auch die Außenbahn spielt mit

Ebenso erfreulich das offensivere Spiel der Außenverteidiger, das gegen Werder z. B. mit einer Torvorlage von Tony Jantschke belohnt wurde. Die ist dem Ur-Borussen umso mehr zu gönnen als dass ihn Bayer Leverkusen eine Woche zuvor noch als größten Schwachpunkt für den Spielaufbau ausgemacht und ihm daher ungewohnt viele Freiräume offen gelassen hatte, die er dort leider nur sehr unzureichend zu nutzen verstand. Umso wichtiger wäre es, wenn es Jantschke nun dauerhaft gelänge, aus seiner offensiven Lethargie zu erwachen und dabei seine gewohnte defensive Stabilität beizubehalten. Ein Flankengott wird er in diesem Leben nicht mehr werden, aber der eine oder andere offensive Akzent – wie mit seinem Gewaltschuss vor dem 2:0 – sollte ihm zuzutrauen sein.

Positives Zwischenfazit gilt es zu bestätigen

Die fantastischen Vier beim TorjubelBei aller Euphorie über das positive Zwischenfazit der bisherigen Saison sollte nicht vergessen werden, dass Borussia auf einigen wichtigen Positionen relativ jungen Akteuren vertraut, bei denen Formschwankungen nicht auszuschließen sind. Ferner sind die offensiven Südamerikaner zwar für Ihre Genialität bekannt, mit der sie an guten Tagen fast jeden Gegner im Alleingang zerlegen können. An weniger guten Tagen kann sie aber auch ein gewisses Phlegma befallen.

Bevor also bereits neuerliche Sandstrand-Reisen für den Spätsommer 2014 eingeplant werden, gilt es erst einmal, die bislang guten Leistungen in den nächsten Spielen zu bestätigen. In München und Leverkusen hatte die Mannschaft nicht viel zu verlieren. Schwer zu sagen zudem, wie viel die Siege über die chronisch auswärtsschwachen Hannoveraner und die seit längerem desolaten Bremer tatsächlich wert sind. Die undankbaren Auswärtsspiele in Hoffenheim und Augsburg werden da schon eine größere Aussagekraft haben, welche Erwartungen an diese Borussen-Elf schon in dieser Saison gestellt werden können.