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Max Kruse war der Mann des Tages beim kuriosen 2:0-Sieg in Nürnberg, den er deutlich höher hätte ausfallen lassen können. Reihenweise ließ er beste Möglichkeiten liegen, die er sich allerdings zuvor mit bemerkenswertem Engagement verdiente. So mussten schließlich zwei Standardsituationen den wichtigen Auswärtserfolg der Fohlenelf sicherstellen, von denen letztere nicht hätte zustande kommen dürfen.

 Vorab: Vergleiche mit Andreas Möller oder ähnlich absurde Einschätzungen können nur von allzu schlechten Verlierern vorgenommen werden. Ohne Zweifel wurde Kruse nämlich von Frantz im Strafraum touchiert, was bei (übertrieben) strenger Regelauslegung durchaus einen Elfmeter rechtfertigen kann. Wohlwollend ausgedrückt hat der Borussen-Stürmer das Foulspiel antizipativ gesucht. Solche Verharmlosungen wären aber ebenso grundfalsch wie die manischen Reaktionen einzelner Nürnberger. Das allzu plumpe Abheben von Kruse, schon lange bevor es zu eben jener Berührung kam, war eine Täuschung des Schiedsrichters und hätte zwingend als eine solche geahndet werden müssen. Der stärkste deutsche Stürmer der Bundesliga sollte solche Manöver ebenso wenig nötig haben wie man es als Borussen-Fan aus Fairnessgründen nicht gutheißen kann.

Was von den Fans und einzelnen Spielern des 1.FC Nürnberg wiederum aus dieser Szene gemacht wurde, lässt sich nur mit den Tücken des Abstiegskampfs erklären. Die Nerven scheinen gewaltig blank zu liegen, wenn jede Woche aufs Neue Verschwörungstheorien aufgestellt werden, nach denen der arme Club stets benachteiligt werde. Wie schon in Freiburg so war der FCN auch gegen Gladbach das deutlich unterlegene Team, das von Glück sagen konnte, nicht deutlich höher unter die Räder geraten zu sein. Der Elfmeter machte den Deckel auf die Partie, war letztlich aber nicht spielentscheidend. Es wäre schon sehr vermessen anzunehmen, dass die Nürnberger beim Stand von 0:1 in den letzten Minuten noch das Spiel gedreht hätten. Offensiv waren sie zwar stets gefährlich, vermittelten aber eher den Eindruck, dass sie selbst in 5 Stunden keinen Torerfolg zustande gebracht hätten.

Von daher ist die Aufregung der Clubberer als Sturm im Wasserglas zu verstehen, der von den wahren Problemen und Schwächen der Mannschaft ablenkt. Aus Borussen-Sicht darf man sich ohne schlechtes Gewissen über einen verdienten Sieg freuen, der wegen einer unschönen und unnötigen Aktion des Nationalstürmers lediglich um ein Tor zu hoch ausfiel.