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Nach der erfolgreich bewältigten Pflichtaufgabe im DFB-Pokal wartet im Euro-League-Playoff ein stärkerer Gegner auf Borussia, als es der FC Homburg war. Zwar ist die bosnische Liga vom Niveau her weit weg von der Bundesliga, der Tabellenführer FK Sarajevo wird aber mit Sicherheit kein Kanonenfutter für die Gladbacher sein. Es wartet eine kampfstarke junge Mannschaft.

 

Sieben Punkte nach drei Spieltagen weist Sarajevo auf, die Mannschaft ist schon im Rhythmus – zumal sie auch international schon zwei Hürden genommen hat. In den Qualifikationsspielen für die Playoffs setzten sich die Bosnier gegen den norwegischen FK Haugesund und gegen Atromitos Athen durch. Für das Hinspiel im Playoff interessant: Sarajevo hat sich bei diesen Duellen nicht als heimstark erwiesen. Die Spiele im Asim-Ferhatovic-Stadion gingen beide verloren, auswärts konnte der FK die Sache jeweils noch umbiegen – in Athen gelang das erst in der Verlängerung. In der Liga gab es im eigenen Stadion zuletzt ein Unentschieden: am dritten Spieltag spielte Sarajevo 1:1 gegen Velez Mostar.

Von den Spielern, die Bosnien-Herzegowina bei der WM in Brasilien vertragen, spielt keiner beim FK Sarajevo. Das Team hat sich vor der Saison zwar deutlich verstärkt, allerdings beschränkt sich das auf Spieler von Ligakonkurrenten oder aus dem benachbarten (Ex-Jugoslawischen) Ausland. Drei Serben und zwei Mazedonier spielen bei dem Verein in de bosnischen Hauptstadt. Dazu stehen ein Syrer und ein Ivorer im Kader von Gladbachs Playoff-Gegner.

Vor der Saison holte Sarajevo immerhin zwei aktuelle U-21-Nationalspieler: Risto Mitrevski kam aus Skopje (Mazedonien), Haris Duljevic vom Stadtrivalen Olimpic. Immerhin Länderspielerfahrung hat Offensivmann Krste Velkoski für Mazedonien. Torwart Dejan Bandovic gehört zum erweiterten Kader der bosnischen Auswahl. Der Ex-Duisburger Dzemal Berberovic war Nationalspieler, ebenso Dario Puric, der allerdings nur einmal für  Bosnien auflief. Für die Verhältnisse in der bosnischen Liga ist FK Sarajevo ein Spitzenteam, im internationalen Vergleich auf dem Papier sicher nicht.

Dass der Marktwert des kompletten Kaders ungefähr den des Borussen-Verteidigers Tony Jantschke entspricht, haben deutsche Medien an den vergangenen Tagen schon ausgerechnet. Dennoch wird Borussia nicht den Fehler machen, die Aufgabe auf die leichte Schulter zu nehmen. Sarajevos Mannschaft gilt als kampfstark, die Innenverteidiger Tatomirovic und Dupovac sind klassische robuste Abwehrspieler. Nach vorne geht bei Sarajevo viel über die Flügel, der Kroate Sevko Okic und Nemanja Bilbija und Krste Velkoski sind dabei die gefährlichsten Offensivleute.

Borussia verzichtet in Sarajevo weiter freiwillig auf den einzigen deutschen Nationalspieler im Kader. Christoph Kramer bleibt wegen Trainingsrückstands nach der WM zuhause und kann dort bei Bedarf weiter Interviews über Versklavung im modernen Fußball geben. Auch Max Kruse steht nach seiner Harnleitererkrankung weiter nicht zur Verfügung.

Das Spiel gegen Homburg gibt nur begrenzt Aufschluss über die aktuelle Leistungsfähigkeit des Teams. Offenkundig waren Abstimmungsprobleme in der Defensive. Julian Korb machte sicher nicht sein bestes Spiel, möglicherweise bekommt Fabian Johnson in Sarajevo die Chance auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz für sein neues Team. Ansonsten gibt es zu Änderungen wenig Anlass, wenngleich Lucien Favre womöglich im Hinblick auf das nur drei Tage später anstehende Spiel gegen Stuttgart den einen oder anderen Spieler schonen könnte. Die Erfahrung aus der vorletzten Saison zeigt, dass Favre gerade in der Euro-League schon einmal zum Experimentieren neigt. Von daher ist die Startelf Borussias nur schwer zu prognostizieren.

Aufstellungen

Sarajevo: Bandovic – Baric, Dupovac, Tatomirovic, Puzigaca – Radovac, Cimirot – Okic, Stojcev, Velkoski – Bilbija

Borussia: Sommer – Korb, Jantschke, Stranzl, Wendt – Nordveit, Xhaka – Hahn, Traoré – Raffael, Hrgota

Seitenwahl-Prognose

Christoph Clausen: Durch einen 1:0-Auswärtssieg gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden Gegner sichert sich die Borussia eine auf den ersten Blick gute Ausgangsposition für das Rückspiel.

Michael Heinen: Das Spiel in Sarajevo wird schwääärer als es vielen lieb ist. Nach dem mühsamen 1:1 fragen sich einige, ob Favre wieder einmal zu stark rotiert und damit eine (noch) bessere Ausgangslage verhindert hat.

Christian Spoo: Die Kampfstärke ist das große Plus des Playoff-Gegners. Von rechne ich mit einem aufreibenden Spiel, das Branimir Hrgota mit seiner einzig sichtbaren Aktion entscheidet. 1:0 für Borussia.