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Mit dem Spiel beim vermeintlich leichtesten Gruppengegner, Apollon Limassol, begann die aktuelle Leistungsdelle der Borussia. Da kommt die Begegnung mit dem hochwertigsten Konkurrenten aus Villarreal am Donnerstag abend (21.05 Uhr, live auf Sky und Kabel1) gerade recht, um diese zu beenden und zurück in die zuvor so erfolgreiche Spur zu finden. Für beide Mannschaften ist es das erste von zwei möglichen Endspielen, da sie mit einem Sieg vorzeitig für die nächste Runde qualifiziert wären. Für die Gladbacher, denen alternativ ein Remis im letzten Gruppenspiel gegen den FC Zürich reicht, wäre ein Auswärtssieg sogar gleichbedeutend mit dem Gruppensieg. Dies wird bei den heimstarken Spaniern aber alles andere als leicht.

Ihre bisherigen drei europäischen Saisonspiele konnte Villarreal allesamt souverän gewinnen und dabei jeweils 4 Treffer erzielen. In der Liga ist die Heimbilanz hingegen ausgeglichen. 3 Siegen stehen ebenso viele Niederlagen gegenüber, die sich allerdings gegen Mannschaften aus der Top 4 (Barcelona, Real Madrid sowie Lokalkonkurrent FC Valencia) ereigneten. Das jüngste 2:1 gegen Getafe brachte rechtzeitig vor der Europa League das Selbstvertrauen zurück. Zuvor war man in 4 Spielen sieglos geblieben und hatte sich gerade defensiv mit 9 Gegentoren als ungewohnt anfällig erwiesen.

Ein Grund hierfür ist, dass auch die Spanier den Ausfall ihres Abwehrchefs zu beklagen haben. Der Argentinier Matteo Musacchio hat seit Ende September Probleme mit dem Oberschenkel und wird aller Voraussicht nach für das Spiel am Donnerstag nicht fit werden. Eine weitere Parallele: Auch der Star des Teams droht bei beiden Kontrahenten auszufallen. Zwar hatte sich der mexikanische WM-Stürmer Giovani dos Santos nach seinem Ausfall im Hinspiel zwischenzeitlich ins Team zurückgekämpft. Zuletzt machten ihm aber muskuläre Probleme zu schaffen, die auch gegen einen Einsatz in der Europa League sprechen. Sein Sturmpartner Ike Uche ist hingegen einsatzbereit und wird dieses Mal vermutlich einen längeren Auftritt absolvieren wollen als im Hinspiel. Dort reichte ihm bekanntlich eine einzige Spielminute aus, um den 1:1-Ausgleich zu markieren.

Dem Ivorer zur Seite steht vermutlich der talentierte Argentinier Luciano Vietto, der trickreich, aber im Abschluss nicht immer kaltschnäuzig agiert. Treffsicherer war da zuletzt Angriffsalternative Gerard Moreno mit 2 Treffern in den letzten 3 Pflichtspielen.

Defensiv hat sich im bevorzugten 4-4-2-System zuletzt die Viererkette um Mario Gaspar, Gabriel Paulista, Victor Ruiz und Jaume Costa etabliert, die aber wie erwähnt keine bedingungslose Stabilität garantiert. Offen ist, ob Trainer Marcelino eine freiwillige Schwächung für die wichtige Partie gegen Gladbach in Kauf nimmt. Stammkeeper Sergio Asenjo, der im Vorlauf von einem der wichtigsten Spiele des Jahres sprach, wurde zuletzt in der Europa-League geschont. Sollte das Barca-Modell auch am Donnerstag fortgesetzt werden, so käme Ersatzkeeper Juan Carlos zum Einsatz.

Im Mittelfeld ist Bruno Soriano besonders zu beachten, der zuletzt sogar zu Länderspielehren kam - wenngleich er im Rahmen einer spanischen B-Elf nur an einer nichtssagenden Kirmespartie in Nürnberg teilnahm. Ihm zur Seite gestellt wird entweder wie im Hinspiel Pina, Trigueros oder Giovani dos Santos kleiner Bruder Jonathan. Auf den Außenbahnen ist wie im Borussia-Park erneut mit Cani und Cheryshev zu rechnen, wenngleich der Russe zuletzt des öfteren durch Espinosa vertreten wurde.

Die Spanier gehen also ersatzgeschwächt und nur mit bedingt großem Selbstbewusstsein in die Partie, die sie dennoch mit aller Macht werden gewinnen wollen. Spielt Borussia wie im Oktober, so wäre ein Auswärtssieg und damit die vorzeitige Sicherung des Gruppensieges kein überzogener Wunsch. Tritt die Elf von Lucien Favre hingegen auf wie in den letzten 3 Spielen, so könnte sie genauso untergehen wie die bisherigen 3 (allerdings deutlich schwächer einzuschätzenden) Europa-Cup-Gegner vor ihnen.

Auf die Reise nach Spanien verzichten mussten Johnson, Daems, Kramer und Stranzl, so dass die Defensive vermutlich genauso besetzt sein wird wie am Samstag. Zu überlegen wäre, ob nicht ein erfahrener Recke wie Roel Brouwers zusätzliche Sicherheit gegen die starke spanische Offensive bieten könnte. Das Duo Nordtveit/Xhaka hat hier in der Vergangenheit desöfteren Mängel gezeigt und auch Oscar Wendt ist weiterhin zu fehleranfällig, um den gestiegenen Anforderungen des Gladbacher Spiels noch lange in dieser Form Stand halten zu können. Nach den bisherigen Saisoneindrücken ist aber nicht damit zu rechnen, dass Favre einen Anlass sieht, einen Wechsel in der Defensive vorzunehmen, zumal 5 Tage Erholungspause seit dem letzten Spiel absolut ausreichend sein sollten.

In der Offensive führt am Duo Kruse/Raffael trotz zuletzt schwankender Leistungen kaum ein Weg vorbei. Auf den Außenbahnen könnte dagegen wieder das übliche Wechselspiel zu Traoré und Hazard stattfinden.

Villarreal: Asenjo - M. Gaspar, G. Paulista, V. Ruiz, Jaume Costa - Cani, Trigueros, Bruno Soriano, Cheryshev - Uche, Vietto

Borussia: Sommer - Korb, Jantschke, Dominguez, Wendt - Nordtveit, Xhaka - Traoré, Hazard - Raffael, Kruse

SEITENWAHL-Tipps

Michael Heinen: "Es wird schwer. Leider zu schwer für die Borussia dieser Tage. In Villarreal ist eine Niederlage keine Schande, so dass man sich des 1:2 nicht zu grämen braucht. Unabhängig vom Ergebnis wird aber viel davon abhängen, ob sich die Mannschaft zumindest wieder über 90 Minuten mit vollem Engagement präsentiert."

Thomas Häcki: "Leicht läuft es bei den Fohlen ja nie. Warum also ein Endspiel gegen Zürich verpassen? Villarreal erweist sich als zu stark und gewinnt sicher mit 2:0."

Christian Heimanns: "Reise ohne Freude für Borussia: personell geschwächt und mental angeschlagen verliert sie mit 2:0."

Christian Spoo: "Kein Stranzler, keine Punkte. Villarreal sichert sich mit einem 3:0-Erfolg fast schon den Gruppensieg."

Christoph Clausen: Irgendjemand muss ja hier ein Minimum an Optimismus verbreiten. Borussia zeigt sich zwar weiterhin angeschlagen, aber doch verbessert und holt in Spanien immerhin einen Punkt. 1:1.