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Endspurt. Das letzte Viertel der Saison bricht an und Borussia Mönchengladbach geht in den Kampf um den Startplatz für die europäische Geldmaschine. Einen Sieg in Bayern hinter sich, der den Borussen deutschlandweiten Respekt und Sympathien eingebracht hat; eine Aufgabe vor sich, bei der man eine weitere unschöne Bilanz justieren kann.

Von drei Mönchengladbacher Bundesligasiegen bei Bayern München hat Lucien Favre zwei dirigiert. Markanter kann man diese Trainerepoche nicht auf den Punkt bringen. Der vielbeachtete Erfolg war anschließend ebenso in aller Munde wie die Art und Weise, in der das bayrische Superstarensemble zur Ratlosigkeit gebracht wurde. Bescheiden bis geradezu demütig wurde anschließend darauf verwiesen, dass es "auch dafür nur drei Punkte gebe". Was es aber für andere Siege nicht gibt, ist das enorme Bestätigung, das es für die gibt, die eine der weltbesten Mannschaften im eigenen Stadion schlagen, und die Bestätigung, wenn alles läuft, auch für die Besten ein echter Gegner zu sein.

Und um das wohlige Behagen noch zu steigern, gab es in den letzten Wochen eine Reihe von Vertragsverlängungen und Neuverpflichtungen, mit denen die nähere Zukunft sportlich erst mal gesichert scheint, allen hässlichen Klauseln zum Trotz. "Müssen ja auch nicht immer schlecht sein!" ... danke, Lars Stindl.  Wenn Harmonie und kürzliche Erfolge also ein Gradmesser dafür sind, wer die Champions League erreicht, dann hätte keiner bessere Chancen als Borussia Mönchengladbach. Die immer lukrativer werdende Prestigeliga wäre ein gewaltiger Erfolg, die Chance darauf ist angesichts der Dortmunder Schwächelage einzigartig.

Das Personal ist für diesen Angriff vollständig versammelt, die Nationalspieler zurück. Die der deutschen Weltmeistermannschaft wohlgemerkt, und dass ich das hier mal schreiben darf.. Man darf damit rechnen, dass Kruse wieder für Hahn in den Angriff rückt, auch wenn dessen Einsatz als zentrale Abrissbirne sich durchaus zur Wiederholung qualifiziert hat. Wie die Gladbacher Treffsicherheit am besten aufgewertet werden kann, muss sich ohnehin noch zeigen. Zum Beispiel gilt Raffael im Moment als torgefährlich, nach seinen vier Treffern in Mainz und München. Da kann man leicht übersehen, dass ohne "vielleicht bin ich gar nicht" Manuel Neuer die Bilanz schlechter aussehen würde. In dieser Saison kommt den Borussen zu Gute, dass bereits 14 Spieler das Tor getroffen haben, damit lässt sich das Fehlen eines Toptorjägers einigermaßen auffangen.

Beim Gegner aus Sinsheim ist man davon überzeugt, ein Angstgegner der Borussen zu sein, mindestens ebensosehr, wie ein echter Fußballclub zu sein. Nun ja. In Stuttgart oder München hat man einst auch daran geglaubt, also an den Angstgegner. Ein Gegner sind sie trotzdem, als Tabellensiebter und nur zwei Punkte hinter Schalke. Die torreichen Zeiten der letzten Saison gibt es nicht zu bewundern; das Team gibt aber gerade zuhause mit 8 Siegen beständige Leistungen her.

Der sportliche Wert liegt in den Offensivspielern Firmino und Volland. Immerhin kann Sinsheim von sich sagen, aus den lokalen Talenten einen vollwertigen brasilianischen Nationalspieler geformt zu haben. Firminos Spielfreude und Vollands Torgefahr, unterstützt durch den über außen oft starken Rudy sind der eigentliche Spielplan und müssen möglichst wirkungslos gemacht werden, will man im Kraichgau punkten.

Aktuell ist allerdings nicht ganz klar, mit wievielen kranken und verletzten Spielern Trainer Gisdohl sich tatsächlich plagt, zuletzt wurde mit 9 bis 10 angeschlagenen Spielern angegeben. Sicher ist nur, dass der rotgesperrte Eisenfuß Bicakcic nicht spielt, was auf Seiten der Borussen für Beruhigung sorgt.
Aufstellungen:

Borussia:

Sommer - Korb, Jantschke, Stranzl, Wendt; Herrmann, Xhaka, Kramer, Hazard; Raffael, Kruse

Hoffenheim:

Baumann - Beck, Abraham, Strobl, Kim; Rudy, Schwegler, Polanski; Firmino, Volland; Schipplock

SEITENWAHL-Meinung

Christian Heimanns: Es gibt soviele gute Gründe in Sinsheim zu gewinnen, schade dass es auch für das 1:0 der Borussen nur drei Punkte gibt.

Christoph Clausen: Ein Sieg in Sinsheim fehlt im Borussen-Portfolio. Das Gladbacher 1:0 beendet diesen Missstand.

Thomas Häcki: In Zeiten, in denen Bundesligaspieler lieber zu Süssbrauseherstellern in die zweite Liga wechseln, wäre der erste Sieg bei SAP Hof... ääh Traditionsklub 1899 äußerst erfreulich. Gibt es auch dieses Mal nicht. Das 1:1 ist aber trotzdem respektabel. Ach ja - niemand ist gezwungen Red Bull zu trinken oder gar ins Osternest zu legen. In diesem Sinne: Frohe Ostern!

Michael Heinen: In Hoffenheim tut sich Borussia traditionell schwer. Leider setzt sich das auch in dieser Saison fort, wenngleich es immerhin zu einem 1:1 reicht.

Christian Spoo: Für Borussia liegt ein Fluch über Sinsheim. In diesem badischen Kaff ist das Böse zu Hause, das Gute hat keine Chance. Auch der elfte Versuch, bei "1899" zu gewinnen, scheitert. Borussia unterliegt mit 1:2.