SC Freiburg

Wo kommen sie her?

Der SC Freiburg hat in der letzten Saison lange um einen Platz in der Europa League mitgespielt. Dass es nicht reichen würde, entschied sich erst am letzten Spieltag. Früher hätte man da wohl von einer überraschend guten Saison gesprochen, mittlerweile ist Freiburg aber in der Bundesliga so konsolidiert, dass ein Platz im oberen Mittelfeld mit Kontakt nach Europa relativ normal ist und auch den Ansprüchen entspricht.

Was passierte bis zum Ende der Transferperiode?

Etwas überraschend wurde Baptiste Santamaria vom Heimweh überfallen und zu Stade Renne verkauft, für eine sehr ordentliche Ablöse. Mit dem letztjährigen Stammtorwart Florian Müller, zurück nach Mainz und jetzt in Stuttgart, ging nur ein weiterer Stammspieler, wobei Freiburg auf dieser Position mit Flekken und Uphoff nach wie vor gut besetzt ist. Neu-Nationalspieler Nico Schlotterbeck kam von Union Berlin zurück, als Ersatz für Santamaria wurde Maximilian Eggestein aus Bremen geholt. Ansonsten betreffen die Zu- und Abgänge Nachwuchs- und Leihspieler, die keine große Rolle spielten. Die wichtigste Veränderung steht noch bevor, mit einiger Verspätung ist das neue Stadion fertig. Angesichts dessen, dass das Dreisamstadion über gewöhnungsbedürftige Ausmaße des Spielfeldes verfügte und Freiburg so einen Heimvorteil verschaffte, kann es durchaus sein, dass es hier einige Umgewöhnungsschmerzen geben wird. Wir kennen das aus der Zeit nach dem Ende des Bökelbergs … Der Saisonstart noch an alter Wirkungsstätte war sehr ordentlich, auf ein Unentschieden gegen Bielefeld folgten Siege gegen Dortmund und Stuttgart.

Wo gehen sie hin?

Schon letztes Jahr schrieb ich an gleicher Stelle: „Schwächer geworden sind sie nicht!“ Das kann man so wiederholen. Läuft alles normal, spielt Freiburg wieder um Europa und ist damit mittlerweile ein Konkurrent auf Augenhöhe für Borussia Mönchengladbach.

TSG Hoffenheim

Wo kommen Sie her?

Aus einer durchschnittlichen Saison ohne Abstiegskampf und ohne Ambitionen nach oben. Im Grunde war man damit wahrscheinlich nicht ganz unzufrieden, denn mehr gab der Kader auch nicht her. Der neue Trainer – Sebastian Hoeneß – hat in dieser Saison bewiesen, dass er Bundesliga kann, das war wohl eines der Fragezeichen, die sich vor 20/21 gestellt haben.

Was passierte bis zum Ende der Transferperiode?

Nicht viel, aber auch nicht ganz so wenig wie in Mönchengladbach. Erstaunlich ist, dass Kramaric gehalten werden konnte, weniger erstaunlich, dass sich niemand fand, der die für Grillitsch geforderte Ablöse zahlen wollte. Darüber hinaus ist es gelungen, den zuvor ausgeliehenen Sebastian Rudy fest zu verpflichten und Chris Richards von Bayern München noch einmal auszuleihen. Spektakulärste Neuverpflichtung ist der Linksverteidiger David Raum, der nun auch noch zum Nationalspieler aufgestiegen ist.
Der Trainer sitzt mittlerweile fest im Sattel, der Saisonstart war mit einem Sieg in Augsburg, einem Unentschieden gegen Union und einer knappen Niederlage in Dortmund ordentlich, aber nicht berauschend.

Wo gehen sie hin?

Dahin, wo sie herkommen. Aufgrund der wenigen Veränderungen im Kader wird es weder nach oben noch nach unten gehen. Der sympathische Traditionsverein aus dem Kraichgau entwickelt sich immer mehr zur grauen Maus der Bundesliga. Unabsteigbar, aber eben grau. Spannend wird die Entwicklung der Zuschauerzahlen, wenn der KSC in der zweiten Liga und der SV Waldhof in der dritten Liga vorne mitspielen.

FC Augsburg

Wo kommen sie her?

Die letzte Saison wies für den FC Augsburg mehr Tiefen als Höhen auf. Der Abstiegskampf war ein ständiger Begleiter, der Klassenerhalt wurde erst am vorletzten Spieltag klargemacht. Begleiterscheinung war – wieder einmal – ein Trainerwechsel. Der demütigste aller Bundesligatrainer konnte nicht unter Beweis stellen, dass er die Mannschaft noch erreicht oder gar weiterbringt. Also verfuhr man nach dem Motto „Zurück in die Zukunft“ und holte den seinerzeitigen Erfolgstrainer Weinzierl zurück. Besser wurde es damit nicht. Das selbstgesteckte Ziel einer Etablierung im Mittelfeld der Bundesliga wurde jedenfalls nicht erreicht.

Was passierte bis zum Ende der Transferperiode?

Laszlo Benes ging nach Gladbach zurück, Kevin Danso wurde nach Lens verkauft. Rhani Khedira ging der besseren Perspektiven wegen zu Union. Vor einem Jahr ging Gikiewecz noch den umgekehrten Weg, ein Indiz für sich verändernde Kräfteverhältnisse. Zudem entschied sich der einzige Spieler im Kader, mit dem man die Phantasie einer Weiterentwicklung verband – Marco Richter – zu einem Wechsel zum selbst ernannten Big City Club. Als Ersatz verpflichtete man für stattliche 7 Mio. Euro Niklas Dorsch, vormals Bayern, vormals Heidenheim, zuletzt tätig in Belgien.
Der Saisonstart ging in die Hose, deftigen Niederlagen gegen Hoffenheim und Leverkusen steht nur ein 0:0 gegen Eintracht Frankfurt gegenüber.

Wo gehen sie hin?

In den Abstiegskampf. Auch wenn es letztendlich sicher wahrscheinlichere Kandidaten für den tatsächlichen Abstieg gibt (Bochum, Fürth, Bielefeld), Augsburg wird bis zuletzt in der Verlosung sein. Am Ende steht, so meine Prognose, die Relegation. Wie das ausgeht? Weiß man nie …