freiburg neu

Draußen scheint die Sonne, ich habe die letzten 7 Stunden in Online-Meetings gesessen, habe ich da noch Lust einen Vorbericht für ein Borussia-Spiel in Freiburg zu verfassen? Nicht im Geringsten! Warum sollte Seitenwahl die Saison nicht abhaken, wenn die Spieler des VFL das zum Großteil schon vor Monaten getan haben? Und dann noch ausgerechnet in Freiburg, wo man auch zu besten Zeiten meist verlor. Meist immerhin nur knapp, gelegentlich sogar unverdient, aber solch eine ärgerliche, aber verkraftbare Niederlage scheint für morgen schon fast wie der bestmögliche Ausgang. Freiburg ist kurz davor in die Champions-League zu kommen, hat die Borussia im Hinspiel mit 6 Toren gedemütigt und sollte der VFL nicht völlig anders auftreten, als beim Derby-Debakel in der Vorwoche ist fest mit einer weiteren Blamage zu rechnen. „In den kommenden vier Spielen möchte ich sehen, wer auch in Zukunft für diesen Verein spielen, sich von der ersten bis zur letzten Minute zerreißen und den Weg mit Borussia weitergehen möchte“, sagte Adi Hütter vor der Partie im Breisgau. Diese Rechnung könnte nach hinten losgehen, denn wenn es in Freiburg zu etwas reichen sollte, dann braucht es dazu dringend die zahlreichen Spieler, die sich eigentlich schon woanders sehen, denn nur mit Jordan Beyer, Patrick Herrmann und Tony Jantschke ist die Borussia nicht wirklich Bundesligareif.

Personell werden Ginter, Thuram und Pechvogel Benes in Freiburg fehlen. Der Gegner aus Freiburg befindet sich ganz im Gegensatz zur Borussia auf einem  Höhenflug, hat nur eines der letzten 11 Pflichtspiele verloren, unter der Woche auch noch das Pokalfinale erreicht und ist – so bitter das klingt – klarer Favorit morgen, vor allem angesichts der Tatsache, dass die Streich-Truppe noch gut Chancen hat nicht nur die Europa-League, sondern vielleicht so bar die CL zu erreichen (nur ein Punkt Rückstand). Das sollte ein Gegner aus Mönchengladbach, dem es selbst im Derby gegen Köln schwerfällt, große Motivation auf den Platz zu bringen, der gewohnte Punktelieferant bleiben. Aber wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt… Und wenn man schon solche Sätze benutzt, dann weiß auch der letzte, dass dies eine echte Kacksaison ist.

Seitenwahl-Tipps:

Christian Spoo: Borussia bleibt sich treu. Die Freiburg-Auswärtsserie wird ausgebaut. Und ist der Platz auch nicht zu breit, dann macht uns das gar nicht aus. Dann verlieren wir mit 0:4 und fahrn geknickt nach Haus. Und jetzt alle…

Volkhard Patten: Einsam an der Dreisam. So wird sich Yann Sommer vorkommen, wenn er den Ball zum fünften Mal aus dem Netz holt. Und unser Trainer freut sich nach dem 1:5 über eine verbesserte Leistung gegenüber dem Hinspiel.

Uwe Pirl: Dem Tipp von Volkhard habe ich nichts hinzuzufügen.

Christian Grünewald: Der Trainer möchte sehen, wer von den Spielern auch in Zukunft den Weg mit Borussia mitgehen will - da das den meisten egal ist, wird es auch im neuen Stadion ein typisches Freiburg-Auswärtsspiel: 1:4

Claus-Dieter Mayer: Es bleibt bei einem 2:0 für Freiburg, dass sich in der zweiten Halbzeit schont und frühzeitig durchwechselt wie man das gegen klar unterlegene Gegner halt so tut.

Thomas Häcki: Nach dem 1:3 taumelt eine tote Mannschaft dem Saisonende entgegen. Die Fragen nach Veränderungen werden lauter.

Michael Heinen: Es wäre ein Treppenwitz, wenn ausgerechnet dieser "Mannschaft" gelingen würde, woran alle echte Borussen-Mannschaften in den letzten 15 Jahren gescheitert sind. Das Wunder von der Breisgau bleibt aber aus: Immerhin verliert Borussia dieses Mal nur mit 0:1.