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Bayer LeverkusenBorussia Mönchengladbach wartet weiter auf einen Sieg vor eigenem Publikum. Mit 1:3 verloren die Gladbacher gegen Bayer Leverkusen das siebte von zehn Heimspielen der Saison. Die Gäste kamen trotz optischer Dominanz zwar nur zu einer Handvoll guter Chancen, nutzten diese aber sehr effektiv. Die Borussen hatten bei zwei Lattentreffern Pech, vermochten es insgesamt aber auch zu wenig, die Gäste nach deren Führung nachhaltig unter Druck zu setzen.

 

Bayer musste auf Friedrich, Bender und Helmes verzichten, Gladbach auf Brouwers und den kurzfristig erkrankten Levels. Für ihn rückte in der Viererkette Nordtveit nach rechts, während innen Dante früher als wohl geplant zu seinem Startelf-Comeback kam.

 

Wie angekündigt war erste Prioriät der Borussentaktik, den spielstarken Gästen wenig Raum für ihre Kombinationen zu gewähren. Das war in der ersten Halbzeit lange erfolgreich. Gegen die sehr diszipliniert verschiebenden Gladbacher kam die Bayer-Elf zwar zu einer Scheinüberlegenheit, aber allenfalls zu Halbchancen.

 

Um ein Haar wäre in der 24. Minute gar die Borussia in Führung gegangen. Idrissou hatte sich auf dem linken Flügel durchgesetzt und in die Mitte geflankt, wo Reus den schwer zu verarbeitenden Ball überragend zum Abschluss nutzte. Ohne Abwehrchance konnte René Adler nur erleichtert zusehen, wie der Ball an die Latte klatschte. Gleich in der Folgeminute erreichte de Camargos Kopfballablage Mike Hanke, der sich mit gutem Körpereinsatz durchsetzte, mit seinem Schuss aus der Drehung Adler aber nicht überwinden konnte. Durch diese Doppelchance ermutigt, übernahmen die Borussen nun zunehmend die Spielkontrolle.

 

Aus dem sprichwörtlichen Nichts heraus waren es in der 37. Minute dann aber die Gäste, die in Führung gerieten. Einen Freistoß wenige Meter vor der Strafraumgrenze zirkelte Kadlec unerreichbar für Heimeroth ins Tor. Kurz vor der Pause erhöhte die Bayerelf mit ihrer zweiten echten Torchance gar auf 2:0. Idrissou konnte Vidals Flanke nicht verhindern und im Zentrum fühlte sich niemand für den aufgerückten Castro verantwortlich, so dass dieser den Ball aus kurzer Distanz durch Heimeroths Beine ins Tor köpfen konnte.

 

Personell wie taktisch unverändert, übten die Borussen in der zweiten Halbzeit zunächst wenig Druck aus. Die größte Chance vergab in der 54. Minute Mike Hanke, den de Camargo mit feinem Pass in Szene gesetzt hatte. Zwei Minuten später verletzte sich de Camargo, wohl ohne Einwirkung von Reinartz, und wurde durch Matmour ersetzt. Der Algerier orientierte sich stärker auf den rechten Flügel, dafür rückte Marko Reus nun häufiger ins Zentrum. Auf Leverkusener Seite kam Michael Ballack zu seinem lange erwarteten Comeback, nachdem sich Sam im Luftduell gegen Idrissou verletzt hatte.

 

Wie die Leverkusener Führung so war auch der Gladbacher Anschlusstreffer so überraschend wie spektakulär. Durch Roman Neustädter in Ballbesitz gebracht, gelang Martin Stranzl vom rechten Strafraumeck aus ein herrlicher Schuss, der vom Innenpfosten ins Tor prallte. Der Treffer wirkte als Weckruf für Heimmannschaft und –publikum zugleich, so dass eine Weile lang der Ausgleich in der Luft zu hängen schien. In der 72. Minute wäre es fast soweit gewesen: Nordtveits Freistoßflanke löste heilloses Chaos im Strafraum der Gäste aus, die mit vereinten Kräften letztlich aber eine ganze Serie Gladbacher Abschlussversuche blocken konnten.

 

Im direkten Gegenzug entschied Castro mit seinem zweiten Treffer die Partie. Gegen weit aufgerückte Borussen spielten Rolfes und Vidal den Konter klug aus, so dass Castro allein auf Heimeroth zulaufen konnte und ihn mit einem überlegten Lupfer überwand. Kurz vor Schluss hätte Matmour noch verkürzen, auf der anderen Seite Derdiyok die Führung ausbauen können. Da aber der Gladbacher per Kopf nur die Latte traf und der Leverkusener mit seinem Schuss das Tor knapp verfehlte, blieb es am Ende beim 1:3. Die Borussen hatten im Rahmen ihrer Möglichkeiten eine durchaus ordentliche Leistung gezeigt, sich am Ende aber der größeren individuellen Qualität und Effizienz der Gäste beugen müssen.

 

Borussia Mönchengladbach: Heimeroth -  Nordtveit,  Dante, Stranzl,  Daems -  Neustädter (86. Bradley), Marx (73. Herrmann) -  Reus,  Idrissou -  de Camargo (58. Matmour) -  Hanke.

Bayer Leverkusen: Adler -  Schwaab,  Reinartz,  Hyypiä,  Kadlec -  Vidal,  Rolfes -  Sam (56. Ballack),  Renato Augusto,  Castro (90. Balitsch) -  Kießling (74. Derdiyok).

Tore: 0:1 Kaldec (37.), 0:2 Castro (45.), 1:2 Stranzl (65.), 1:3 Castro (73.).

Gelbe Karten: Matmour – Adler.
Schiedsrichter: Meyer.
Zuschauer: 37.000.