Nicht ganz überraschend teilt Borussia mit, dass Roel Brouwers den Verein verlassen muss. Der nach Christofer Heimeroth dienstälteste Spieler im Kader bekommt keinen neuen Vertrag. Bis zuletzt hatte Sportdirektor Max Eberl sich die Option offen gehalten, mit Brouwers einen weiteren Einjahresvertrag abzuschließen. Jetzt hat er sich dagegen entschieden. Neun Jahre lang hat Roel Brouwers für Borussia gespielt. Geholt wurde er 2007 nach dem Abstieg in die Zweite Liga. Trainer Jos Luhukay kannte den Niederländer aus der gemeinsamen Zeit in Paderborn und hielt ihn zu Recht für eine Verstärkung im Aufstiegskampf. Aber Brouwers taugte nicht nur für Liga zwei. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten entwickelte sich der lange Mann aus Zuid Limburg zu einem zuverlässigen Bundesliga-Innenverteidiger. Zwischenzeitlich galt Brouwers sogar als Kandidat für die niederländische Nationalmannschaft, in die er letzten Endes aber nie berufen wurde. Neben seiner Ruhe und Einsatzbereitschaft zeichnete er sich auch als torgefährlicher Spieler aus. In der Saison 2009/2010 war Brouwers mit acht Treffern der torgefährlichste Verteidiger der Bundesliga. Beim Borussen-Publikum hatte Brouwers von Beginn an einen Stein im Brett. Ein authentischer Typ mit hoher Einsatzbereitschaft kommt in der Regel gut an, ein Spieler, der aus limitierten Möglichkeiten das Maximum herausholt ist der geborene Publikumsliebling. So wurde der "Roooooeeel"-Ruf bei jeder Ballberührung zum steten Begleiter der letzten Jahre Brouwers' im Borussia-Park. Borussia betont angesichts der Trennung pflichtschuldig, dass die Entscheidung nicht leicht gefallen sei. Inwieweit sie bedeutet, dass Max Eberl bereits Ersatz gefunden hat, bleibt abzuwarten. Klar ist, dass Roel Brouwers auch in dieser Saison da war, wenn er gebraucht wurde und man ihn wohl auch ein weiteres Jahr ohne Risiko als Backup hätte behalten können - allerdings natürlich auch ohne Perspektive. Ob Roel Brouwers ein Abschiedsgeschenk im Sinne eines letzten Einsatzes im Borussia-Park erhält, wird man sehen. Zu viel steht gegen Leverkusen am Samstag auf dem Spiel, als dass man zwangsläufig eine Party für Brouwers und den ebenfalls zum Saisonende scheidenden Martin Stranzl einplanen sollte. Ein letztes "Rooooeeeel" wird ihm angesichts der vom Verein versprochenen offiziellen Verabschiedung sicher sein.