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Wer dachte, nach dem 0:7-Debakel beim VfB Stuttgart könne es für Borussia nicht weiter abwärts gehen, sieht sich getäuscht. Nach einer insgesamt erneut indiskutablen Leistung ist das Team von Michael Frontzeck dem FC St. Pauli daheim mit 1:2 unterlegen.

 

Wenn man es positiv sieht, so war es immerhin gegenüber der letzten Partie eine (allerdings kaum zu vermeidende) Steigerung. Vielmehr knüpfte die Mannschaft an die beiden vorherigen Heimspiele an, was bei zwei Gegnern auf vermeintlicher Augenhöhe zu immerhin noch einem Punkt reichte.

 

Nach verunsichertem Beginn kam Borussia nach einer Viertelstunde langsam in die Partie und mit der ersten klaren Torchance zur Führung. Kessler bugsierte einen Idrissou-Kopfball vor die Füße von Arango, der ohne größere Mühe einschob. Wer glaubte, dieser Treffer würde zu mehr Sicherheit gegen einen in Halbzeit 1 schwachen Gast führen, sah sich enttäuscht. Borussia begnügte sich damit, das Ergebnis zu verwalten und rettete sich ohne weitere Chancen in die Pause. Die zweite Hälfte begann ähnlich. Nach 60 Minuten scheiterte Arango per Freistoß aus fast 30 Metern. Der Ball klatschte an den Außenpfosten.

 

Dies war der Weckruf – allerdings nicht für Borussia, den Sack zuzumachen. Stattdessen kam bei den Gästen Gerald Asamoah und die Wende zum Schlechtesten. Der Ex-Schalker brauchte 3 Minuten um – hört, hört – nach einer Standardsituation den Ausgleich zu erzielen. Bradley ließ Zambrano bei dessen Kopfballvorlage ebenso viel Raum wie Brouwers dem Torschützen. Folge war das zu diesem Zeitpunkt völlig verdiente 1:1. Die Unsicherheit griff nun endgültig um sich, was von den in Halbzeit 2 deutlich engagierten Hamburgern eiskalt ausgenutzt wurde. Roel Brouwers kam gegen Bartels einen Schritt zu spät und beging ein unnötiges Foul, das der Schiedsrichter mit dem Elfmeterpfiff sanktionierte.

 

Borussia benötigte einige Minuten, um sich vom Schock des 1:2 zu erholen. Immerhin gab es in den letzten 10 Minuten der Partie noch so etwas wie eine Reaktion, die man sich von Anfang an gewünscht hätte. Nach den Einwechselungen von Bobadilla und Matmour folgten endlich ein paar gelungene Offensivaktionen und insbesondere Idrissou kam zu einigen guten Chancen. In Zeiten wie diesen ergibt es sich aber leider, dass solche Möglichkeiten im Zweifel nicht ihren Weg ins Tor finden. Auch der Schiedsrichter trug – mal wieder – seinen Teil zum ausbleibenden Teilerfolg bei, indem er bei diversen strittigen Strafraumszenen vorzugsweise gegen Borussia entschied. Zu allem Überfluss wurde in der Schlussminute noch der beste Borusse an diesem Abend unverständlicherweise vom Platz gestellt. Wegen eines Rudels im Mittelfeld zeigte Schiedsrichter Aytekin Mo Idrissou die Gelbe und Rote Karte in allzu geringem zeitlichen Abstand.

 

So endete das Spiel wie es so viele zuvor befürchtet hatten. Die Maßnahme von Michael Frontzeck, die Startelf mit Ausnahme des verletzungsbedingten Wechsels Anderson für Dante unverändert zu lassen und auf eine Wiedergutmachung zu hoffen, verpuffte wirkungslos. Ein Remis wäre insgesamt möglich gewesen, hätte aber nicht darüber hinwegtäuschen können, dass die Mannschaft in ihrer aktuellen Form in der Liga konkurrenzlos ist. Defensiv erinnert vieles an die Abstiegself von 1999. Der Fakt, dass es ohne Wenn und Aber – und voraussichtlich mal wieder bis zum letzten Spieltag – einzig und allein gegen den Abstieg geht, hätte den Spielern womöglich schon vor der Partie verdeutlicht werden sollen. Nachdem jetzt bereits Platz 15 erreicht worden ist, droht am kommenden Wochenende die aktuell verdiente Übernahme der Roten Laterne.

 

Statistik

Borussia
: Bailly - Levels, Anderson, Brouwers, Daems - Bradley, Marx (80. Matmour) – Herrmann (75. Bobadilla), Arango - Reus - Idrissou (68. Neustädter)
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St. Pauli: Kessler – Rothenbach, Morena (23. Zambrano), Thorandt, Oczipka – Bruns, Boll (51. Bartels), Lehmann, Takyi, Kruse (63. Asamoah) – Ebbers


Tore: 1:0 Arango (25.), 1:1 Asamoah (66.), 1:2 Bruns (71.)

 

Gelbe Karten: Idrissou, Marx – Zambrano

 

Gelb-Rote Karte: Idrissou


Zuschauer
: 41.080