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fcaugsburgBorussia überwintert in der Europa League – nach 16-jähriger Abstinenz vom internationalen Geschäft und einer Gruppe, die mit Fenerbahce Istanbul und Olympique Marseille zwei Spitzenteams ihrer jeweiligen Liga beinhaltet, ist das ein großer Erfolg – und lässt nicht nur die Anhängerschaft, sondern auch den Kassenwart des VfL jubeln. Die nicht unbedingt erwarteten Zusatzeinnahmen werden möglichen Planungen für die Winterpause sicherlich nicht schaden.

 

Das Spiel, mit dem Borussia den Einzug in die Runde der besten 32 Teams sicherstellen konnte, bot jedoch alles andere als europäischen Spitzenfußball. Gegen einen höchstens zweitklassigen Gegner aus Limassol, der sich weitestgehend auf die Verteidigung eines torlosen Unentschiedens beschränkte, agierte Borussia über weite Phasen des Spiel erschreckend plan- und ideenlos. Ob die immense Fehlpassquote oder die völlig vermisste Beweglichkeit eher schlechter Tagesform, einer fehlenden Ernsthaftigkeit oder doch dem Druck, dieses wichtige Spiel unbedingt gewinnen zu müssen, geschuldet war, ist im Nachhinein schwer zu beantworten.

 

Es musste den hoffnungsfrohen Anhängern spätestens nach der bekanntgewordenen Führung Fenerbahces in Marseille schaudern, war Borussia doch bis in die Schlussphase der Partie auf dem besten Weg, eine historische Chance leichtfertig zu vergeben. Doch die schwindenden Kräfte bei den Zyprioten, die daraus resultierende Überzahl und die immer wieder erstaunlichen Jokerqualitäten des im Ligaalltag oft unauffälligen Igor de Camargo sorgten letztlich für ein glückliches Ende eines fußballerisch gruseligen Abends. Es besteht kein Zweifel, dass in Augsburg eine erhebliche Steigerung notwendig ist, um beim Tabellenletzten der Bundesliga etwas Zählbares mitzunehmen.


Borussia

 

Ganz abhaken sollte man das Spiel gegen Limassol jedoch noch nicht schließlich stimmt es durchaus nachdenklich, dass das einfache Konzept des Inselmeisters, Borussias Innenverteidiger im Aufbauspiel zu attackieren und ansonsten in der eigenen Hälfte positionsbezogen zu verteidigen, offenbar ausreicht, um das Team von Lucien Favre vor ernsthafte Probleme zu stellen. Dabei wurde selbst in den wenigen gelungen Offensiv-Aktionen der Borussia in der ersten Hälfte deutlich, dass ein solcher Gegner mit einigen beherzten Antritten und schnellen Doppelpässen recht leicht auszuhebeln ist – doch hierfür fehlte es beim VfL bis auf die Schlussphase an jeglicher Präzision und Zielstrebigkeit. Diese bekannten Baustellen bleiben somit weiterhin die Hauptansatzpunkte auf dem Weg zur Stabilität.

 

Personell könnte Lukas Rupp, der gegen Limassol eine Pause erhielt, in Augsburg wieder in die Startelf rücken. Alexander Ring konnte sich auf der Position im rechten Mittelfeld erneut nicht nachhaltig empfehlen. Im Angriff hofft Edeljoker de Camargo auf einen Startelfplatz und könnte möglicherweise Mike Hanke aus der Startelf verdrängen. Größere Änderungen sind ansonsten nicht zu erwarten.

 

Augsburg

 

Auch wenn der FC Augsburg in der Bundesliga erstsechs Punkte geholt und klägliche acht Treffer erzielt hat, ist die Mannschaft von Luhukay-Nachfolger Markus Weinzierl nicht zu unterschätzen. In vielen Partien spielte man als Außenseiter nicht nur gut mit, sondern konnte am Ende sogar die Mehrzahl an guten Torchancen vorweisen doch das große Problem der Schwaben ist die eklatante Abschlussschwäche. Sascha Mölders soll nach seiner Verletzungspause die Rolle des Torjägers übernehmen, nachdem Neuzugang Aristide Bancé bisher auf ganzer Linie enttäuschte. Defensiv fehlt es der Mannschaft in schwierigen Phasen eine ordnende Hand, weder Andreas Ottl noch der talentierte Kevin Vogt können den Weggang von Hosogai bisher adäquat kompensieren, der Ex-Gladbacher Callsen-Bracker muss immer wieder auf anderen Positionen aushelfen.

 

Trotz der offensichtlichen Probleme und nur einem Sieg in der laufenden Saison ist mit einem kämpferischen FCA zu rechnen, der den letztjährigen Erfolg über Borussia nur zu gerne wiederholen würde, um das rettende Ufer nicht noch weiter aus den Augen zu verlieren.

 

 

Aufstellungen:

 

FC Augsburg: Amsif - Callsen-Bracker, S. Langkamp, Klavan, Ostrzolek - Vogt, Baier - Koo, Oehrl, Petrzela - Mölders

 

Borussia Mönchengladbach: ter Stegen – Jantschke, Stranzl, Dominguez, Wendt – Marx, Nordtveit – Rupp, Arango – Hanke, Herrmann


Seitenwahl-Prognose:

Christian Grünewald: Borussia schwankt weiter: 1:1 in Augsburg.

Christian Heimanns: Borussia wird zwar ein 1:1 hinlegen, aber noch so eine Prognose ist ja langweilig. Daher gewinnen die Borussen ein ausgeglichenes Spiel am Ende glücklich mit 1:2.

Michael Heinen: Gegenüber dem Limassol-Spiel wird eine gewaltige Steigerung nötig sein, um in Augsburg bestehen zu können. Dies gelingt mit viel Mühe, so dass es zu einem knappen 2:1-Sieg reicht.