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SEITENwechsel Jegliche inhaltliche Diskussion ruht bis "nach Köln", doch wir wissen uns sinnlos zu beschäftigen. Zum Beispiel mit Flughafenanekdoten, einmal beim VfLog, nachfolgend auch hier. Daneben gibt es Kopfstände, ein Obama-Lied und - nicht zu vernachlässigen in diesen Zeiten - einen Spendenaufruf für Nicht-Bedürftige (warum soll für uns anderes gelten als für Banken). All dies ist in etwa so unentbehrlich wie eine Niederlage in Wolfsburg (oder Wolfsburg an sich), gleichzeitig jedoch ungemein sympathisch, wie wir in unserer Fan-Kuschelecke gerne sind, wenn nur knapp sieben Milliarden Menschen mitlesen.


Lieber Joachim,

Du machst es Dir wieder einmal leicht und verweigerst Dich jeder inhaltlichen Debatte über den Zustand von Borussia. Nun gut, es ist legitim, es sich leicht zu machen, wo es nur möglich ist, zumal als Gladbach-Fan, wie wir es sind, haben wir es doch schon schwer genug im Leben. Zudem hast Du sicherlich recht: vor einem Spiel gegen den „F“C Köln ist jedes gesprochene und geschriebene Wort zur Lage der Nation mit einem noch kürzeren Verfallsdatum versehen, als dies ohnehin (bitte hier dazu imaginieren: kokettes Räuspern, affektierte Geste) in unserer schnelllebigen Zeit der Fall ist. An dieser Stelle brennt es mir unter den Nägeln einen längeren Exkurs über den Vormarsch der „länger haltbaren“ „Frisch“milch einzuschieben, die in meinen Augen mit Frische noch ähnlich viel gemein hat wie Köln mit Fußball, aber in der Gewissheit, die Geduld unserer Leser damit wohl weiter zu strapazieren als selbst H-Milch haltbar ist, breche ich hier ab.

Wechseln wir also zu launigen Anekdoten vom Flughafen. Das ist ein schönes Thema, um sich die Zeit zu vertreiben, bevor Michael Frontzeck entlassen wird, weil wir eine üble Packung selbst gegen die Kölner abholen werden. Ich habe neulich auf dem Flughafen den Bergdoktor getroffen, wahlweise auch als Tatortkommissar Moritz Eisner bekannt, also eben den Krassnitzer. Und was soll ich sagen: Er hat nicht Hallo gesagt, obwohl auch er an mir vorbeigegangen ist. Das fand ich aber durchaus sympathisch, denn er hat überhaupt nicht herausgeputzt, das man ihn kennen könnte, dabei ist er sicher viel bekannter als Dieter Hoeneß, den doch ohnehin 80% der Deutschen mit seinem Bruder verwechseln. Ich saß dann übrigens sogar im gleichen Flugzeug mit ihm, auf dem Weg von Düsseldorf nach Wien. Vor Kurzem dann sah ich einen bekannten Dirigenten am Flughafen, der auch nicht Hallo gesagt hat, was ich ihm wiederum nicht hoch anrechnen kann, denn den kennt nun wirklich keiner. Hier ist Grüßzurückhaltung also keine Bescheidenheit, sondern purer Realismus. Womit wir nun drei Beispielfälle hätten, an denen wir eine kleine Studie des Prominenzgrüßverhaltens an Flughäfen entwickeln könnten. Ich bin sicher, wir könnten unsere zahlreichen akademischen Würden mit diesem Thema noch um ein paar weitere Ehrentitel ergänzen.

Als Antwort an Dieter würde ich ganz klar dies vorschlagen: „Ach, haben Sie Ihren Bruder besucht?“ Oder auch: „Glückwunsch zum Sieg gegen Freiburg!“ (Vielleicht auch: „Was macht die Würstchenfabrik?“, das könnte er immerhin auch auf Hert(h)a BSC beziehen…) Ich bin sicher, das hätte ihm den Tag versüßt.

Nachdem Du die Leser unseres kleinen Familienblogs mit einem so schönen Ideenwettbewerb versehen hast, möchte ich dem nicht nachstehen und abschließend noch den Seitenwahl-Freundeskreis mit ein bisschen Mitmach-Atmosphäre erfreuen: Liebe Leser, spendet Benzingeld an Joachim Schwerin, damit er künftig seine Runden um den Borussiapark drehen kann. Es soll doch sein Schaden nicht sein.

Für heute muss ich schließen, lieber Joachim. Da ich seit langem nur noch im Handstand auf die Tabelle sehe, ist Gladbach nun wieder ganz unten, seit Du sie um 180° gedreht hast. Meine Kraft schwindet, und gleich werde ich wie ein Grombelmorz zu Boden fallen. Und dann singen wir gemeinsam mit allen Lesern für Borussia das Obama-Lied: „Pick yourself up, dust yourself off, and start all over again!“

Auf bald,

Dein Martin