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SEITENwechsel Martin gibt diese Woche den Königs und erschließt Borussia neue Geldquellen: eine virtuose DVD, in der unter anderem Damian Mori zu einer Aboriginals-Kür tanzt und auf der Torlinie Bälle vergräbt. Ob dieses brillanten Einfalls sehen wir ihm nach, daß er Hoffenheim mit Wolfsburg verwechselt, was im weiteren Sinne auch gar kein Irrtum ist, sondern tiefe Einsicht in die gleich fundamentale Überflüssigkeit beider Klubs. Wir plädieren beim VfLog daher weiterhin für behutsamen Aufbau (denn wir sind noch nicht so weit) und prophezeihen den Gewinn bislang unbekannter Pokale im Jahre 2051. Man muß ja Ziele haben im Leben!


Lieber Joachim,

der von mir glühend verehrte Benjamin Henrichs hat in der Süddeutschen in seiner Olympia-TV-Kolumne empfohlen, die Übertragungen des Wintersports unbedingt auf Video aufzunehmen, um sie nach den Spielen ohne Kommentatoren, sondern mit Musik der eigenen Wahl unterlegt, immer wieder schauen zu können. Magdalena Neuner mit Mozart, das sei unschlagbar, so der sonst vor allem als Theaterfreund bekannte Henrichs.

Diese Idee bezaubert mich. Nun bin ich dem Wintersport, abgesehen von meinen eigenen bescheidenen Versuchen auf dem Snowboard, nicht so zugeneigt. Aber ich denke, dass Video+Musik-Modell lässt sich ausweiten auf Borussia. Ich habe es vorhin probiert. Michi Frontzeck ohne Ton in Großaufnahme bei einem Interview, dazu Shostakovich. Auf einmal sieht man unserem Cheftrainer eine rastlose Energie an, die er durch Stimme allein immer nur mühsam simulieren kann. So viel mehr ist noch möglich: Bailly im Flug zu Haydn stelle ich mir auch interessant vor. Oder Marco Reus zu Bach. Und Dante zu Wagner, würde ich vorschlagen.

Die DVD sollten wir Borussia für den Fanshop vorschlagen. Ich bin sicher, es würde ein Kassenschlager für das nächste Weihnachtsgeschäft: Borussia Virtuos. Nur 19,99€, versandkostenfrei.

Ich gebe zu, ich schweife ab. Aber was soll ich auch sagen? Wollen wir wirklich über den letzten Spieltag sprechen? Maik hat Dich ja bereits am Samstag angerufen. Ich vermute, dass Du seiner These, Gladbach orientiere sich jetzt mit Haut und Haaren am Wolfsburger Modell (immerhin auch ein VfL, im weitesten Sinn), als ewiger Optimist und Medizinballfreund nichts entgegensetzen magst. Ich hingegen war wieder ziemlich frustriert. Saß wieder einmal viel zu lange im Büro, gönne mir als kleine Freitagabendfreude nur den Liveticker, freue mich ob der 2:0-Führung, die man gegen angeschlagene Wolfsburger doch in die Heimat schaukeln sollte. Nichts war’s.

Ach, wenn ich daran denke, ich könnte mich schon wieder aufregen. So sehr, dass ich Michi sofort wieder Shostakovich entziehen möchte. Und Bailly Haydn. Das haben die Komponisten nicht verdient. Dann lieber Lena auf der Loipe mit Mozart. Ach, lass uns diese Woche noch auf Musik und Wintersport konzentrieren. Bis auf am Samstag. Da müssen aber verdammt nochmal wirklich drei Punkte her! Oder etwa nicht?

Fragt Dich bang

Dein Martin