Warnung
  • JUser: :_load: Fehler beim Laden des Benutzers mit der ID: 76

Über die Kompetenz des einstigen Fußball-Fachblatts kicker lässt sich seit Jahren trefflich streiten. Oftmals abstruse Noten und erstaunliche Einstufungen in diversen Ranglisten sowie fast ausschließlich belanglose Texte zu im Internetzeitalter längst bekannten Geschehnissen. Der Verdacht liegt nahe, dass sich die Redakteure durch die Quasi-Monopolsituation ihres Magazins nicht immer zu journalistischen Qualitätsleistungen angespornt fühlen. Einen weiteren Beleg lieferte an diesem Montag die Analyse des Spiels unserer Borussia in Mainz.  

Bereits die besseren Noten für das deutlich unterlegene Heimteam lassen nicht nur den Laien staunen. Der Vogel wird aber mit dem vermeintlichen Chancenverhältnis von 3:4 abgeschossen. 3 Torchancen wurden also auf Mainzer Seite gezählt, wozu mindestens so viel Wohlwollen wie Fantasie nötig gewesen ist. Wie man bei solch großzügiger Auslegung dann aber unserer Borussia lediglich 4 Einschussmöglichkeiten zuerkennen kann, lässt sich nur mit temporärer (geistiger oder körperlicher) Abstinenz des Redakteurs erklären. Dreimal Bobadilla, zweimal Herrmann, einmal Reus. Dazu ggf. noch Arangos Freistoß. Borussia ergaben sich mindestens 6 bis 7 Situationen, die gefährlicher waren als alles, was Mainz über 90 Minuten zustande brachte. Mit Ausnahme jenes unsäglichen Stochertors. 


Den Herren vom kicker sei geraten, sich die Partie noch einmal im Fohlen-TV mit einem funktionierenden Rechenschieber anzuschauen. Als netter Nebeneffekt ließe sich anschließend sogar noch der Spielbericht um ein ganzes Wort kürzen, in dem nämlich von einem „etwas glücklichen Heimsieg“ der Mainzer die Rede ist.