Max Eberl war sehr daran interessiert zu betonen, dass die Verpflichtung von Michael Frontzeck kein Schnellschuss war. Schon seit vergangenen Winter scoutete man nicht nur Spieler, sondern auch mögliche Trainer als Nachfolge Meyers. Daher, so Eberl, habe die Entscheidung des 66-Jährigen den Verein zwar "überrascht, aber nicht überrollt". Frontzeck ist der Gewinner eines kleinen Castings von drei Trainern (Eberl: "der engste Kandidatenkreis"), weil man im gebürtigen Mönchengladbacher die größte Schnittmenge mit den eigenen Profilanforderungen sah. Frontzeck sei "sachlich, fachlich und charakterlich" der beste Kandidat gewesen.
Viel entlocken ließ sich Borussias neuer Trainer zur Zukunft noch nicht. Er wolle erst in Ruhe die Mannschaft kennenlernen und mit den Spielern reden. Aussichten auf eine mögliche Spielphilosophie in der kommenden Saison lehnte er zu diesem frühen Zeitpunkt ab. Das überrascht insofern, als dass Eberl noch vergangenen Freitag den Umstand der "Philosophie" betonte, die ein Trainer mitbringen und haben müsse. Nach vielen ernüchternden Experimenten auf der Trainerbank ist man rund um die Hennes-Weisweiler-Allee eben vorsichtig geworden mit allzu großen Versprechungen. Frontzeck selber will "in den nächsten 1, 2 Jahren in der Liga bleiben", um dann den Vorsprung zu den "Vereinen im Mittelfeld der Liga" aufgeholt haben. Kleine Brötchen, die am Niederrhein gebacken werden. Am Ende entlockte man Sportdirektor Eberl doch noch etwas Visionäres: "Wie Werder Bremen" wolle er werden. Nach vielen Trainern in wenigen Jahren wären Fans und Umfeld wohl schon froh, wenn Michael Frontzeck zumindest am Ende der Saison noch auf der Trainerbank säße.
Ein ausführlicher Kommentar zum neuen Trainer Michael Frontzeck folgt in den nächsten Tagen ...
(Foto: DSC Arminia Bielefeld)