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Überliefert ist, dass Club-Trainer Michael Oenning bei den Überlegungen Thomas Broichs eine nicht unwesentliche Rolle gespielt hat. Man kennt sich aus gemeinsamen Mönchengladbacher Tagen. Nicht überliefert ist hingegen, ob sich die beiden abseits von Taktiken, Laufwegen und Spielzügen gemeinsamen den musikalischen und literarischen Künsten widmen, die sowohl Oenning als auch Broich zu schätzen wissen, was Ihnen in der sogenannten Qualitätspresse mehr Aufmerksamkeit beschert, als es ihre sportlichen Verdienste mitunter gerechtfertigen könnten. Weder einen Hang zur Literatur noch zum Journalismus könnte man dem Verfasser des Vorberichts auf der offiziellen Homepage des 1.FC Nürnberg zuschreiben, der Oenning Folgendes in den Mund legte: „Ich habe noch richtig viele Bekannte dort, Uwe Kamps, Michael Eberl, Steffen Korell, da gibt es immer offene Türen." Hoffentlich steht auch bei Max Eberl immer eine Tür offen, wovon jedoch auszugehen ist. Nachdem wir hiermit eine „Jünter hat's geseh'n ..."-Kolumne verhagelt haben, widmen wir uns den sportlichen Aspekten des Spiels.

Borussia

Zurzeit läuft alles rund am Niederrhein: Der Saisonstart ist geglückt, zwei Wochen am Stück konnten Fans und Offizielle zufrieden auf die noch nicht aussagekräftige Tabelle schauen. Die Bundesligapause (die irrtümlich „Länderspielpause" heißt, denn diese begann streng genommen unmittelbar nach Abpfiff des Länderspiels in Hannover und endet mit Anpfiff in Moskau im Oktober, aber das nur am Rande) wurde genutzt, um ein belangloses Freundschaftsspiel gegen Paderborn zu verlieren und, viel bedeutender, mit Rob Friend und Logan Bailly zwei wichtige Leistungsträger der Mannschaft nach ihren Verletzungen wieder an den Kader heranzuführen. Rob Friend wird am Samstag die Fahrt nach Nürnberg mitmachen, Bailly holt sich erste Spielpraxis beim Einsatz für die U23 am Freitagabend gegen den SC Verl. Somit sollten auf Gladbacher Seite keine großen Veränderungen zu erwarten sein. Einzig Juan Arango könnte seinen Platz in der ersten Elf verlieren, falls der Venezolaner nach seiner Rückkehr noch zu müde ist, er stößt erst am Freitagabend zur Mannschaft.

Interessanter wird die Frage, mit welcher Ausrichtung Borussia im Frankenland agieren wird. Offensiv ausgerichtet wie in Bochum oder abwartend defensiv wie in Bremen? Die Einschätzungen Frontzecks zum Gastgeber Nürnberg lassen eher auf die zweite Variante schließen, was nicht per se schlecht ist, solange seine Spieler mutiger und engagierter zu Werke gehen, als dies beim Gastspiel an der Weser der Fall war. Dass neben Marx und Meeuwis noch Michael Bradley als dritten defensiver Mittelfeldspieler aufläuft, ist dagegen unwahrscheinlich, auch wenn Nürnbergs Taktik und Ausrichtung dies erfordern könnte. Mit einem Punkt wären alle Beteiligten zufrieden, mit deren drei könnte man sich im oberen Drittel festsetzen. Es gab schon schlechtere Ausgangslagen bei Ausflügen in fremde Stadien.

1.FC Nürnberg

Die einzige richtige Enttäuschung, die der Traditionsclub aus Nürnberg in dieser Saison erleben musste, war die 0:2-Heimspielniederlage gegen Hannover 96. Im Auftaktspiel zahlte man gegen abgebrühte Schalker Lehrgeld, doch spätestens in der vergangenen Woche beim 0:0 in Stuttgart sollte spätestens jeder erkannt haben, dass diese Nürnberger Mannschaft einen sehr starken Fußball spielen kann. Denn das Ergebnis war am Ende vor allem für die Schwaben schmeichelhaft. Dieser Umstand alleine macht den Nürnbergern Mut, dennoch baut sich vor dem dritten Heimspiel der Saison ein gewisser Druck auf. Gegen Borussia Mönchengladbach erwartet man an der Noris einen Sieg, ohne Wenn und Aber, da man sich mit den Fohlen auf Augenhöhe sieht. Eine gefährliche Situation für Oenning und sein Team, eine durchaus komfortable hingegen für die Gäste.

„Das Malheur der Woche", so würde Arnd Zeigler wohl titeln, müsste er den Fehltritt von Nürnbergs Kapitän Andreas Wolf  kommentieren. Der Abwehrspieler sah nach einer Tätlichkeit in einem Freundschaftsspiel gegen den tschechischen Verein Bohemians Prag die Rote Karte und wurde vom DFB-Sportgericht zu einer Sperre von zwei Meisterschaftsspielen (plus drei Freundschaftsspiele) verurteilt. Taktisch setzt Michael Oenning auf ein 4-1-4-1-System, das dem spielstarken Mittelfeld um Ex-Borusse Peer Kluge und Marek Mintal entgegenkommt. Thomas Broich bekleidet hierbei die Position vor der Abwehr, wobei auch Havard Nordtveit hier zum Einsatz kommen könnte. Im Sturm bekommt Nachwuchsstürmer Eric Maxim Choupo-Moting seine Chance, falls Charisteas nicht zu müde von den Länderspielen seiner Griechen zurückkehrt.

Aufstellungen

Nürnberg: Schäfer - Diekmeier, Maroh, Pinola, Bieler - Broich - Risse, Kluge, Mintal, Frantz - Choupo-Moting
Borussia: Heimeroth - Levels, Brouwers, Dante, Jaures - Marx, Meeuwis - Arango, Matmour - Bobadilla, Colautti

SEITENWAHL-Meinung

Mike Lukanz: Nürnberg ist nicht Bremen, und sowieso ist vieles anders in dieser Spielzeit. Borussia gewinnt beim Club mit 1:0.

Michael Heinen: Die Bäume wachsen leider nicht in den Himmel. In Nürnberg kassiert Borussia durch ein 1:2 die zweite Saison-Niederlage.

Christian Heimanns
: Die echte Nagelprobe für Borussia stellen schon seit langem Auswärtsspiele dar. Ich behaupte, dass im Laufe der Saison sich eine bessere Bilanz einstellen wird als in den letzten Jahren, allerdings noch nicht jetzt. 2:1 für Nürnberg.

Christoph Clausen
: Junger Mann, gehen Sie mal davon aus, dass für jede Mannschaft ein Tor fällt.

Thomas Häcki: folgt ...

Christian Spoo
: folgt ...