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Selten war Borussia so nah daran die 27 Jahre alte Sieglos-Serie in Bremen zu beenden. Nach der frühen Führung durch Raffael, der einen katastrophalen Blackout von Lukimya nutze, hatte Gladbach das Geschehen in Halbzeit 1 souverän im Griff gegen allerdings desolate Gastgeber. Größter Makel: Aus den sich immer wieder ergebenden Konterangriffen wurde kaum etwas Produktives herausgearbeitet. Die zutiefst verunsicherten Bremer wären nach einem 0:2 kaum in der Lage gewesen wiederaufzustehen.

Dies taten sie dann aber zu Beginn der 2. Halbzeit. Borussia spielte genauso pomadig und auf Sicherheit bedacht wie zuvor, traf nunmehr aber auf einen kämpferischen Gegner, der auf den Ausgleich drängte. Nur mit Glück und einem gewohnt souveränen ter Stegen hielt die Führung. Als Patrick Herrmann in Minute 57 einen Konter endlich einmal gut zu Ende spielte, aber am hervorragend parierenden Wolf scheiterte, drehte sich das Blatt wieder. In Folge hatte Werder kaum noch zwingende Aktionen, Borussia aber umso mehr. Immer wieder wurden aber beste Möglichkeiten ausgelassen.

So kam es, wie es in solchen Fällen fast immer kommt. Kurz vor Schluss verursachte Kramer einen unnötigen Freistoß vor der Strafraumgrenze. Obraniak zirkelte den Ball unhaltbar ins Toreck zum absurden Ausgleich, der bei diesem Spielverlauf niemals hätte fallen dürfen. Werder fightete in Halbzeit 2 zwar vorbildlich und gab nie auf, war aber - mit Ausnahme der ersten 10 Minuten nach der Pause - spielerisch viel zu beschränkt, um mit durchschnittlichen Gladbachern mitzuhalten. Diese müssen es sich letztlich selbst ankreiden, diese 2 Punkte liegen gelassen zu haben. Der erste Punkt der Rückrunde war daher die schmerzhafteste Niederlage, die Borussia in diesem Kalenderjahr bislang erleiden musste.

Michael Heinen: Als Statistik-Gläubiger musste man mit diesem bösen Ende rechnen. Mit der Effizienz der Vorrunde hätte es durchaus eine Wiederholung des Ergebnisses von 1987 geben können. Da die Mannschaft in der Rückrunde noch ihre Form sucht, sind die unnötigen Punktverluste nur folgerichtig.

Christian Heimanns: Frühe Führung, später Ausgleich. Borussia verpasst die beste Chance auf einen Sieg seit 27 Jahren.

Christian Grünewald: Eine erneut unerklärlich schwache Offensivleistung verhindert trotz Gastgeschenk den Befreiungsschlag gegen einen zweitklassigen Gegner.

Christoph Clausen: So viele Chancen liegen zu lassen, darf man sich auch gegen Bremen nicht leisten. Zumal das Team von Robin Dutt nach der Pause das "Kampf" in Abstiegskampf voll angenommen hat.

Thomas Häcki: Verdiente Punkteteilung, auch weil verunsicherte Bremer der Borussia nicht unsicher genug waren. Unnötig war das allemal.

Statistik

Bremen: Wolf - Ignjovski, Prödl, Lukimya (27. Kroos), Caldirola - Junuzovic, Bargfrede, Makiadi (76. Elia), Obraniak - Petersen (69. Kobylanski), di Santo

Borussia:  ter Stegen - Korb, Jantschke (46. Dominguez), Stranzl, Wendt (75. Daems) - Herrmann, Kramer, Xhaka, Hrgota (90. Rupp) - Raffael, Kruse

Tore: 0:1 (6.) Raffael, 1:1 (88.) Obraniak

Gelbe Karten: Bargfrede, Obraniak, Ignjovski  - Hrgota

Zuschauer: 42.500