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Wenn es ein Spitzenteam auszeichnet, auch schwache Spiele zu gewinnen, dann hat Borussia an diesem Donnerstag einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Im schwächsten Saisonspiel, das sogar noch die Auftritte in Köln und Freiburg unterbot, wurde Apollon Limassol mit 2:0 besiegt. Dies war aber vor allem einem unterklassigen Gegner geschuldet. Limassols Trainer Andone hatte aus dem Hinspiel gelernt und seine Mannschaft deutlich defensiver eingestellt. Zusätzlich verzichtete er auf eine Reihe etablierter Stammkräfte, wie insbesondere dem Argentinier Sangoy.

Lucien Favre wählte die erwartete Rotations-Aufstellung mit Hazard, Traoré und Hrgota in der Offensive. Überraschend allein, dass auch Julian Korb eine Pause erhielt und durch Fabian Johnson ersetzt wurde. In Halbzeit 1 entwickelte sich ein langweiliger Kick nahezu ohne Höhepunkte. Die Gastgeber lullten ihren hoch favorisierten Gegner erfolgreich ein. Gladbach wusste mit dem nahezu permanenten Ballbesitz wenig anzufangen und fand keine Lücken in der kompakten Abwehrreihe der Zyprer. Dabei wirkte diese anfällig, wenn immer es Hazard oder Traoré mal gelang, ihre Schnelligkeit auszuspielen. Unverständlicherweise war dies aber nur sehr sporadisch der Fall.

Diese pomadige Spielweise wurde beinahe bitter bestraft, denn in der Schlussviertelstunde der 1. Halbzeit kamen die Zyprer besser ins Spiel und waren sogar ein wenig zwingender in ihren Möglichkeiten. Echte Großchancen waren aber nicht zu verzeichnen.

In Minute 55 entschied dann aus heiterem Himmel ein Kopfballtor von Raffael die Partie vor. Das 1:0 schien der Türöffner zu sein, denn fortan hielt Borussia das Geschehen souverän im Griff. Von den Gastgebern kam lange Zeit kaum noch Offensivgefahr, aber auch Borussia hielt es nicht für nötig, vorzeitig eine Entscheidung zu suchen. So musste bis zum Ende gezittert werden. Bei einigen Aktionen war Apollon tatsächlich kurz davor, Torgefahr zu erzeugen. Es fehlten letztlich aber die Mittel, dies zu Ende zu führen. Mit der späten Einwechslung von Herrmann und Hahn, die die enttäuschenden Traoré und Hrgota ersetzten, kam noch mal Frische und Schnelligkeit ins Spiel gegen zunehmend ermüdende Gastgeber. So war es kein Zufall, dass sich diese beiden für das abschließende 2:0 in der 5. Minute der Nachspielzeit verantwortlich zeigten.

Ein mühsamer Arbeitssieg fand so seinen Abschluss. Durch das 3:2 vom FC Zürich über Villarreal im Parallelspiel errang Borussia damit sogar die Tabellenführung. Um ein Endspiel gegen Zürich zu vermeiden, wird für das sichere Weiterkommen aber in zwei Wochen ein Sieg bei den Spaniern benötigt. Mit der heutigen Leistung wäre daran kaum zu denken. Aber diese Partie wird ebenso wie jene am kommenden Sonntag unter gänzlich anderen Vorzeichen stehen. Es gibt dankbarere Spiele als gegen solche tief stehende Mannschaften, die angesichts der eindeutig scheinenden Ausgangslage zum unterschwelligen Unterschätzen verführen. Limassol war somit ebenfalls ein Härtetest, den Borussia äußerst mühsam, aber letztlich erfolgreich bewältigt hat. Ganz nebenbei wurde die Serie der Unbesiegbarkeit auf 18 ausgebaut, womit der Rekord von 1970 endgültig aus den Geschichtsbüchern gelöscht wurde.

Apollon: Vale - Wheeler, Angelis, Merkis, Mulder (67. Papoulis) - Robert, Hamdani, Meriem, Rosa - Guie Gneki (60. Stylianou, 65. Lopez), Thuram

Borussia: Sommer - Johnson, Jantschke, Stranzl, Wendt - Traoré (80. Hahn), Kramer, Nordveit, Hazard (92. Brouwers) - Raffael, Hrgota (72. Herrmann)

Tore: 0:1 (55.) Raffael, 0:2 (96.) Herrmann