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13 Tage lang durfte man gespannt sein, wie die junge Borussenelf auf das überragende 6:3 in Leverkusen mit all seinen medialen Konsequenzen reagieren würde. Eine Fortsetzung der Galavorstellung wagten nur die wenigsten zu erhoffen. Dass es am Ende ein 0:4-Debakel werden würde, hatten hingegen selbst die größten Skeptiker nicht vorhergeunkt  

 

Von Selbstbewußtsein oder gar Euphorie war auf dem Spielfeld von Anfang an nichts zu sehen. Borussia begann sehr verhalten und überließ den mutigeren Gegnern aus Hessen die Initiative, die deutlich präsenter in den Zweikämpfen waren. So kam es nach 24 Minuten zwangsläufig zum 0:1-Rückstand, weil die Eintracht in Person von Köhler nach einem Freistoß gedankenschneller reagierte als Neustädter auf Borussen-Seite.

 

Es dauert eine knappe halbe Stunde ehe die Elf von Michael Frontzeck endlich begann, selbst aktiv am Spielgeschehen teilzunehmen. Mit schnellem Erfolg: Denn in Minute 34 fiel bereits der Ausgleich. Oka Nikolov hatte einen langen Flankenball unterschätzt, so dass Mo Idrissou vor ihm an den Ball kam und zum 1:1 einköpfte. Dumm nur, dass Schiedsrichter Drees seinen ersten groben Fehler des Spiels beging, indem er diese Szene als Foul wertete.

 

Mitten in die Tumulte um diese umstrittene Fehlentscheidung fiel per Konter das 0:2, bei der die gesamte Hintermannschaft – inklusive Torhüter Bailly – unglücklich aussah. Immerhin steckte Borussia nicht auf, sondern kam endlich zumindest zu kleineren Torgelegenheiten. So scheiterte z. B. Juan Arango zweimal an Nikolov. Zudem wurde Idrissou kurz vor der Pause von Franz im Strafraum an einer klaren Torchance gehindert, was der erneut schwache Schiedsrichter ungeahndet ließ. Sein Assistent krönte dies nach dem Seitenwechsel durch eine falsche Abseitsentscheidung gegen Marco Reus, die mit ziemlicher Sicherheit den Anschlusstreffer verhinderte.

 

Doch die Fehler des schwarz-blauen Mannes entschuldigen nicht, dass man den Frankfurtern kurz darauf den dritten Treffer und in Minute 64 sogar noch das 0:4 gestattete. In der Defensive präsentierte sich die Mannschaft desolat. Bailly, Brouwers und Levels standen völlig neben sich. Roman Neustädter wies einmal mehr nach, warum sich Trainings- und Testspieleindrücke nur begrenzt auf Pflichtspielleistungen übertragen lassen. Seine große Chance, in Abwesenheit von Thorben Marx auf sich aufmerksam zu machen, endete in einem Desaster. Schon im Vorjahr hatte Marx bei einigen deftigen Niederlagen gefehlt und dadurch auf seine Wertigkeit für die Mannschaft hingewiesen.

 

So war der Ex-Herthaner der einzige Gewinner unter den Borussen, bei denen Reus und Arango sehr bemüht, mit zunehmender Spieldauer aber immer unglücklicher wurden. Idrissou kann immerhin auf ein reguläres Tor und einen herausgeholten Elfmeter verweisen. Alle übrigen Borussen müssen ihre Leistung an diesem Nachmittag deutlich hinterfragen.

 

Die Diskussion, welchen Beitrag der aufgekommene Erfolgsdruck der letzten Wochen leistete, wird in der kommenden Woche detailliert geführt werden. Fakt ist, dass jegliche Träumereien, Borussia könnte vielleicht schon in dieser Saison der große Sprung ins obere Tabellendrittel gelingen, als utopisch enttarnt wurden. Auch wenn man es als Fan ungern hört, so werden wir uns auch in dieser Spielzeit eher nach unten als nach oben zu orientieren haben. Mannschaften wie Eintracht Frankfurt wären bei einer etwas engagierteren Leistung sicherlich schlagbar. In ihrer Entwicklung sind die Hessen uns aber immer noch ein bis zwei Schritte voraus, so dass die Niederlage allerhöchstens in der Höhe als Sensation zu werten ist.

 

Borussia Mönchengladbach: Bailly – Levels, Brouwers, Dante, Daems – Neustädter (57. Bobadilla), Bradley – Herrmann (79. Meeuwis), Arango – Reus, Idrissou

Eintracht Frankfurt: Nikolov – Jung, Franz, Russ, Tzavellas – Schwegler (89. Clark), Meier (86. Caio), Ochs, Köhler, Altintop – Gekas (79. Chris)

Tore: 0:1 Köhler (24.), 0:2 Gekas (36.), 0:3 Ochs (50.), 0:4 Gekas (64.)

Gelbe Karten: Levels, Bradley, Arango – Russ, Meier

Zuschauer: 45.315
Schiedsrichter: Dr. Drees (Münster-Sarmsheim)