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Eine durchschnittliche Leistung reichte dem SC Freiburg, um einen ungefährdeten 3:0-Heimsieg gegen eine erneut desolate Gladbacher Borussia einzufahren. Das Experiment des Vereins, einem jungen Trainer auf Gedeih und Verderb beiseite zu stehen und auf eine wundersame Wendung zu hoffen, ist spätestens mit dieser Partie endgültig gescheitert. Zu befürchten ist allerdings, dass die Verantwortlichen selbst jetzt noch stur an ihrem Trainer festhalten. Wer seinen Kritikern mit so viel Sturheit dermaßen Nahrung liefert, darf sich über das Entstehen moralisch fragwürdiger Initiativen zur Rettung des Vereins nicht beschweren.

Die ersten 18 Minuten begann Borussia ordentlich mit der einen oder anderen kleineren Chance, insbesondere über die engagierten Ex-Freiburger Matmour und Idrissou. In Führung gingen aber die Freiburger mit ihrem ersten ernsthaften Angriff. Sebastian Schachten, dem Michael Frontzeck unerklärlicherweise eine weitere Chance zur Wiedergutmachung geboten hatte, ließ sich anfängerhaft überlaufen. In der Mitte wies Roel Brouwers nach, dass er alles andere als ein Heilsbringer ist, indem er den 9cm kleineren Cissé zu viel Raum zum Kopfball ließ.

Wie immer in den letzten Wochen brach das schwarz-weiß-grüne Kartenhaus mit diesem Gegentor in sich zusammen und das Spiel war bereits frühzeitig entschieden. Im Folgenden hatte Borussia Glück, nicht schon nach einer halben Stunde unaufholbar zurückzuliegen. Pech war hingegen, dass sich Brouwers kurz vor der Halbzeit eine Gehirnerschüttung zuzog, die aber keine Ausrede für das gebotene Spiel liefern darf. Die einzige Torchance nach dem 0:1 kam durch einen Aussetzer der Freiburger Defensive zustande, den Torhüter Baumann soeben noch kurz vor Mo Idrissou kompensieren konnte.

Ansonsten war es ein Trauerspiel, in das sich bei den Gegentoren 2 und 3 sogar der zuletzt solide Heimeroth einreihte. Der Freiburger Bescheidenheit, nicht vehementer auf weitere Tore zu drängen, war es zu verdanken, dass sich letzten Endes ein 0:4 verhindern ließ – also jenes Ergebnis, das Max Eberl vorige Woche als „exorbitant“ definiert hatte. So wird Borussia auch gegen den HSV mit demselben Trainer in die Partie gehen, obwohl dieser mit zunehmender Hilflosigkeit auf die Misere reagiert und zudem mit seinen Personalentscheidungen erneut massiv falsch gelegen hat. Die Verantwortlichen werden sich spätestens bei der Jahreshauptversammlung in Mai erklären müssen, inwieweit sie durch ausbleibende Handlungen den Abstieg mit zu verantworten haben.

SC Freiburg: Baumann – Mujdza, Barth, Butscher, Bastians – Rosenthal (68. Flum), Schuster, Nicu, Makiadi (76. Pamic), Abdessadki – Cissé (80. Reisinger)

Borussia Mönchengladbach:
Heimeroth – Levels, Brouwers (41. Callsen-Bracker), Daems, Schachten – Matmour, Marx, Bradley, Arango – de Camargo (76. Neustädter), Idrissou (46. Herrmann)

Tore: 1:0 Cisse (19.), 2:0 Barth (41.), 3:0 Cissé (59.)

Gelbe Karten: Cissé – Schachten, Levels

Schiedsrichter: Stark
Zuschauer: 22.700