Wie erwartet hat Borussia den norwegischen U21-Nationalspieler Håvard Nordtveit verpflichtet, nach Vereinsangaben ohne dafür eine Ablösesumme zu zahlen. Der Vertrag läuft - unabhängig von der Klassenzugehörigkeit - bis 2013. Der 20-Jährige Nordtveit kann in der Innenverteidigung oder im defensiven Mittelfeld spielen. Er stand bisher bei Arsenal London unter Vertrag. Obwohl er schon 2007 aus Norwegen zu den „Gunners" gewechselt war, bestritt Nordtveit in England kein Premier-League-Spiel. Er kam stattdessen in der Reserve zum Einsatz. Zum Kader der ersten Mannschaft gehörte er einmal, wurde aber im Spiel gegen Sunderland nicht eingewechselt.

Gleich mehrfach lieh Arsenal den Verteidiger aus. Einem Kurzzeit-Engagement beim spanischen Zweitligisten Salamanca folgte eine halbjährige Stippvisite bei Lilleström in der ersten Liga Norwegens. Deutschen Fußballfreunden dürfte das folgende Leihgeschäft in Erinnerung sein. Der 1.FC Nürnberg holte Nordtveit zu Beginn der Saison 2009/10. Der junge Spieler war in der Hinrunde jener Spielzeit Stammkraft und spielte zwölfmal über die volle Distanz, in der Regel auf der Sechserposition. Jedoch sah der Club in der Winterpause weiteren Handlungsbedarf in der seinerzeit wackligen Defensive und holte den Bayern-Verteidiger Breno. Danach spielte der Norweger noch viermal von Beginn an (Breno fehlte verletzt) und wurde dreimal eingewechselt. Nach der Saison ging er zurück nach London, ohne dort dem Kader der ersten Mannschaft näher zu kommen.

Mit Håvard Nordtveit hat Borussia einen talentierten und trotz bewegter Karriere noch sehr jungen Spieler verpflichtet. Dass ihm bei den Engagements außerhalb seiner norwegischen Heimat jeweils der Durchbruch versagt blieb, sollte man zunächst nicht zu hoch bewerten. Bei seinen Auftritten mit der norwegischen U21-Mannschaft überzeugte Nordtveit auch auf hohem Niveau und präsentierte sich als Defensivspezialist mit Übersicht. Sicher ist der 20-Jährige kein Spieler, der Borussia das Überleben im Abstiegskampf sichert. Er ist aber auch nicht der gesuchte routinierte Abwehrstabilisator – der soll noch kommen. Nordtveits Verpflichtung darf als Investition in die Zukunft betrachtet werden. Borussia hofft, dass sich das Talent in Gladbach weiterentwickelt. Sollte er schon in dieser Spielzeit stellenweise umsetzen, wozu man ihn in der Lage sieht, wäre das ein Bonus.