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Einen guten Schiedsrichter zeichnet es aus, möglichst unauffällig zu bleiben und keinen Einfluss auf das Spielergebnis zu nehmen. Nach dieser Logik präsentierte sich Deniz Aytekin bei der 0:1-Niederlage von Borussia in Mainz – vorsichtig ausgedrückt – als kein so guter Spielleiter. In der 54. Minute schickte er Mike Hanke mit Gelb-Rot vom Platz, was in der Gesamtheit keine Rechtfertigung findet. Nach 70 Minuten versagte er Marco Reus einen zwingenden Elfmeter und damit die große Chance für dessen Elf, einen verdienten Auswärtssieg einzufahren.

 

In der 1. Halbzeit entwickelte sich ein abwechselungsreiches Spiel mit wenigen Torchancen auf beiden Seiten. Folgerichtig ging man mit 0:0 in die Pause. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste, die kämpferisch den Abstiegskampf an diesem Abend voll angenommen hatten, besser aus der Kabine. Lediglich der zwingende Zug zum gegnerischen Tor fehlte wieder einmal.

 

10 Minuten nach dem Wechsel gab es den ersten großen Dämpfer für die Elf von Lucien Favre. Mike Hanke war schon in Halbzeit 1 vom Schiedsrichter überkritisch beäugt worden, was ihm dort eine unberechtigte Gelbe Karte einbrachte. Sein nächstes Foul bereits reichte Aytekin aus, um eine weitere – dieses Mal sehr harte, aber vertretbare – Gelbe Karte zu zücken. Insgesamt wirkte das Auftreten des Oberaspachers gegenüber dem Borussen-Stürmer wie eine selbstdarstellerische Ego-Show. Ein Verhalten, das der neben Babak Rafati schlechteste deutsche Bundesliga-Schiedsrichter nicht zum ersten Mal an den Tag legte.

 

Es sollte aber noch schlimmer kommen. Die Unterzahl schien Borussia zunächst wenig zu beeindrucken. Anders als in der Hinrunde, wo ein Platzverweis regelmäßig mit dem Totaleinbruch des Teams einherging, hielt man weiter munter dagegen und war insgesamt in Halbzeit 2 sogar das bessere, weil engagiertere Team. Eine echte Torchance hätte sich aber wohl nur per Elfmeter realisieren lassen können, wozu es in der 70. Minute eigentlich hätte Gelegenheit geben müssen. Ein glasklarer Elfmeter nach Foul von Polanski an Reus wurde aus unerklärlichen Gründen nicht gegeben. Der Höhepunkt eines allzu einseitigen Auftritts des Referees.

 

Ein Unentschieden wäre aber selbst gegen 12 Mann möglich gewesen, wenn nicht kurz vor dem Spielende die individuelle Einzelleistung eines Andre Schürrle sogar noch das 0:1 verursacht hätte. Die insgesamt sehr gute Defensive der Borussia war hier ausnahmsweise einmal zu weit vom Gegenspieler entfernt. Ansonsten ist noch die mangelnde Torgefahr zu kritisieren. In einer solch prekären Partie wäre es wichtig gewesen, ein paar Torchancen gegen die ersatzgeschwächte Mainzer Abwehr zu kreieren.

 

Trotz alledem war es aber eines der besseren Spiele von Borussia in dieser Saison und es schmerzt besonders, sich durch solch unglückliche Umstände vom Wunder Klassenerhalt ein gehöriges Stück weiter entfernt zu haben. Rechnerisch ist zwar immer noch etwas möglich und zum Ende einer Saison haben auch vorherige Statistiken oft keinen so hohen Stellenwert mehr. Die anstehenden Partien daheim gegen die auswärtsstärkste Elf der Liga und auswärts bei der heimstärksten Mannschaft dieser Saison werden aber nur dann zu gewinnen sein, wenn Borussia mindestens so viel Glück und Schiedsrichterunterstützung erhält wie es an diesem Abend den Mainzern zuteil geworden ist.

 

FSV Mainz 05: Wetklo – Caligiuri, Bungert, Kirchhoff, Fuchs – Risse (46. Gopko, 84. Heller), Polanski, Soto, Holtby (84. Sliskovic), Schürle – Allagui

 

Borussia Mönchengladbach: ter Stegen – Jantschke (89. Matmour), Stranzl, Dante, Daems – Reus, Nordtveit (89. Brouwers), Neustädter, Arango, Hanke, Idrissou

Tor: 1:0 (87.) Schürrle


Gelb-Rote Karte: Hanke (54.)

 

Zuschauer: 20.300