Warnung
  • JUser: :_load: Fehler beim Laden des Benutzers mit der ID: 76

Wer geglaubt hatte, Borussia Mönchengladbach könnte seinen Auftritt aus dem DFB-Pokal gegen Schalke 04 in der Liga nicht wiederholen, wurde auf imposante Weise bestätigt. Im Vergleich zum 3:1-Sieg aus dem vorigen Dezember trat die Elf von Lucien Favre sogar noch dominanter auf und deklassierte den Tabellennachbarn noch deutlicher.

Während Lucien Favre seine Startelf aus Berlin unverändert ließ, erwies sich Schalke-Trainer Huub Stevens als übertrieben wagemutig. Nicht nur, dass er seine Abwehr umstellte, Höwedes in die Mitte und Matip ins defensive Mittelfeld verschob. Letzterem wurde mit Jurado ein defensiv unfähiger Spieler auf der zweiten 6er-Position beiseite gestellt, so dass Schalke mit 5 rein offensiven Akteuren in die Partie startete. Eine Strategie, die gründlich nach hinten los ging, denn die anfällige Defensive der Gäste war in Halbzeit 1 völlig überfordert mit dem schnellen Kombinationsspiel der Gladbacher.

111 Sekunden brauchte es, ehe Herrmann über die rechte Seite anstürmte, auf Marco Reus passte, der sich 10 Meter vor dem Tor um seine beiden passiven Gegenspieler drehte und ins lange Eck schoss. In der Folge drückte Borussia voller Spielfreude auf weitere Treffer, die sich zwangsläufig einstellten. Zwei geniale Doppelpässe von Hanke mit Herrmann und Arango nach 15 Minuten hebelten die Schalker Defensive in Weltklasse-Manier aus, so dass der Ex-Schalker gekonnt zum 2:0 einschieben konnte. Als dann Juan Arango in Minute 32 einen Freistoß ins Tor zwirbelte, war die Messe gelesen und Schalke 04 demontiert.

Was folgte war die wunderschön langweiligste Halbzeit der Borussen-Geschichte. Von den Schalkern ist es bekannt, sich nach dem Seitenwechsel enorm steigern zu können. Dies gelang zumindest dem Ergebnis nach, denn weitere Gegentore gab es nicht. Borussia demonstrierte vielmehr seine taktische Dominanz, mit der sie den hilflosen Gegner beherrschten und keine einzige Torchance der zweitbesten Offensive der Liga zuließen. Notorische Kritiker könnten sich sogar grämen, dass die Chance ungenutzt blieb, dem direkten Konkurrenten um Platz 3 noch stärker im Torverhältnis zu enteilen. Doch wenn es der Mannschaft gelingt, demnächst auch auswärts regelmäßiger etwas von der Dominanz zu zeigen, die daheim bereits zur Regel geworden ist, könnten trotz der starken Konkurrenz selbst höhere Ziele in den Bereich des Möglichen rücken.

 

Borussia: ter Stegen – Jantschke, Brouwers, Dante, Daems – Herrmann (79. de Camargo), Nordtveit (72. Marx), Neustädter, Arango – Reus, Hanke (89. Wendt)

Schalke: Unnerstall – Höger, Papadopoulos, Höwedes, Fuchs – Farfan (63. Draxler), Matip, Jurado (46. Metzelder), Raul, Obasi – Huntelaar

Tore: 1:0 (2.) Reus, 2:0 (15.) Hanke, 3:0 (32.) Arango

Gelbe Karten: Nordtveit – Papadopoulos, Höwedes, Obasi

Zuschauer: 54057