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1. FC NürnbergBorussia Mönchengladbach schöpft wieder Hoffnung. In Nürnberg kam das Team von Michael Frontzeck heute zu einem 1:0-Auswärtssieg. Das Tor des Tages erzielte Roman Neustädter bereits nach acht Minuten. Borussia verteidigte die Führung mit großer Moral, geriet aber vor allem gegen Ende der Partie gehörig unter Druck. Die Nürnberger hatten verschiedentlich Grund, mit Schiedsrichter Babak Rafati zu hadern.Christofer Heimeroth rettete den Gladbacher Auswärtssieg, als er kurz vor Schluss einen Foulelfmeter hielt.

 

Beide Mannschaften begannen die Partie ersatzgeschwächt. Die Hausherren mussten auf Frantz, Nilsson und Gündogan verzichten, die Gäste auf Dante, Brouwers und Matmour. Mit Harvard Nordtveit und Martin Stranzl in der Innenverteidigung und Mike Hanke in vorderster Front standen alle drei Gladbacher Neuzugänge in der Startelf.  Dass Juan Arango auf der Bank Platz nehmen würde, war erwartet worden, weniger aber, dass Michael Bradley es ihm gleichtat. So bildeten Thorben Marx und Roman Neustädter die Doppelsechs.

 

Neustädter war es auch, der in der 8. Minute Mike Hankes weite Flanke per Direktabnahme ins Tor schoss. Eine schöne Kombination, in Reus‘ Steilpass auf Hanke mündend, hatte den Gladbacher Führungstreffer eingeleitet. Es war dies Roman Neustädters erstes Bundesligator überhaupt. Nur drei Minuten später hätte Reus, schön von Hanke freigespielt, auf 2:0 erhöhen können, traf aber den Ball nicht voll. Auf der anderen Seite verfehlte Hegeler, von Daems nicht eng genug markiert, mit einem Volleyschuss gegen Heimeroths Laufrichtung knapp das Tor.

 

In der Folge bemühten sich die Nürnberger zwar, Druck aufzubauen, konnten in dieser Phase die Gladbacher, bei denen auch die Offensivspieler sehr fleißig in der Defensive arbeiteten, aber nur selten in Bedrängnis bringen. Am ehesten war das noch nach Nürnberger Freistößen der Fall, von denen es viele gab, darunter auch manch zweifelhafte. Nach einer halben Stunde allerdings hätten die Borussen sich über einen Foulelfmeter nicht beschweren dürften, als der bereits verwarnte Stranzl Wollscheid am Trikot festhielt und damit an einem Torschuss aus kurzer Distanz hinderte. Direkt darauf war es dann der Nürnberger Andreas Wolf, der sich bei Schiedsrichter Rafati bedanken konnte, dass er weiter mitspielen durfte. Wolf hatte den durchgebrochenen Reus durch einen rustikalen Bodycheck aus dem Weg geräumt, ohne den Ball zu treffen. Es gibt nicht viele Spieler, die sich in einer solchen Szene so viel Mühe gegeben hätten, auf den Beinen zu bleiben, wie es Reus tat.

 

Nachdem Marx frei vor Schäfer zu harmlos abgeschlossen und auf der anderen Seite Ekici per Distanzschuss das Tor knapp verfehlt hatte, gingen die Borussen mit der knappen 1:0-Führung in die Pause. Die geriet nach dem Seitenwechsel immer stärker in Gefahr. Erst köpfte Wolf über das Tor, dann rettete Daems in allerhöchster Not, nachdem die Borussen in der Vorwärtsbewegung den Ball verloren hatten und in einen Nürnberger Konter gelaufen waren. Die im zweiten Durchgang seltenen Gladbacher Konterchancen wurden zu unkonzentriert zu Ende gespielt, so etwa als der insgesamt unauffällig agierende de Camargo den Ball nicht kontrollieren konnte und Neustädters Nachschuss das Tor verfehlte.

 

In der 69. Minute reklamierten die Gastgeber zum zweiten Mal wütend Elfmeter, diesmal allerdings mit viel weniger Grund als in der ersten Hälfte. Idrissou hatte bei seiner Grätsche im Strafraum zwar den Ball verfehlt, wohl aber auch den theatralisch fallenden Wollscheid nicht getroffen. Zu Recht beklagten sich die Nürnberger dagegen in der 77. Minute, als Mendlers Treffer die Anerkennung verweigert wurde. Christofer Heimeroth, der zuvor noch mit einer Glanzparade gegen Schieber gerettet hatte, sah in dieser Szene sehr schlecht aus. Zwar kam der Torwart rechtzeitig vor dem steil geschickten Mendler an den Ball, konnte diesen aber nicht festhalten, so dass der Nürnberger den Abpraller ins Tor schieben konnte. Heimeroth hatte hier viel Glück, dass Rafati den Zusammenprall zwischen beiden Spielern als Stürmerfoul wertete.

 

Die erzürnten Nürnberger versuchten mehrfach, Konzessionsentscheidungen zu provozieren. Erfolgreich waren sie damit vier Minuten vor Schluss, als Eigler nach leichtem Körperkontakt Levels zum Sturzflug ansetzte und mit einem sehr fragwürdigen Elfmeter belohnt wurde. Dass dieser nicht zum Ausgleich führte, war Christofer Heimeroth zu verdanken, der Pinolas keineswegs schwach geschossenen Strafstoß aus der Ecke fischte. Nachdem Wolf am Ende der dreiminütigen Nachspielzeit eine weitere Großchance vergab, konnten die Borussia die so wichtigen drei Punkte mit nach Hause nehmen. Dass der Sieg sicher in die Kategorie „glücklich“ fällt, wird man angesichts der Tabellensituation gelassen hinnehmen.

 

1. FC Nürnberg: Schäfer – Judt (78. Okotie), Wollscheid, Wolf, Pinola – Simons – Hegeler, Ekici, Cohen (46. Eigler), Mak (60. Mendler) – Schieber.

Borussia Mönchengladbach: Heimeroth - Levels, Nordtveit, Stranzl, Daems - Marx (82. Jantschke), Neustädter – Reus (92. Anderson), Idrissou - de Camargo, Hanke (71. Bradley).

Tor: 0:1 Neustädter (8.).
Gelbe Karten: Wollscheid – Stranzl, Levels, Reus.
Schiedsrichter: Rafati.
Zuschauer: 37.000.