Noch bevor Nico Elvedi Borussia verlassen hat, steht der Nachfolger bereit. Der Club hat sich für die kommende Saison die Dienste des österreichischen Nationalspielers Maximilian Wöber gesichert. Wöber steht bei Leeds United unter Vertrag, hatte aber eine Klausel in ebendiesem, die es ihm ermöglicht, sich verleihen zu lassen, falls Leeds aus der Premier League absteigt. Das ist Ende der vergangenen Saison bekanntlich passiert und so geht Wöber nun dorthin, wo Leeds‘ neuer Trainer bis vor wenigen Wochen war: Borussia Mönchengladbach.

Maximilian Wöber ist Linksfuß, das war Teil des Suchprofils von Roland Virkus und Team für die potenziell vakante Stelle in der Abwehr. Ein begnadeter Techniker oder Passgeber ist der vormalige RB-Salzburg-Profi nicht. Er ist ein solider, leidlich schneller Verteidiger, der mit 25 Jahren im besten Fußballeralter ist. Internationale Erfahrung hat Wöber einige gesammelt. Neben seinen bisher 16 Länderspielen für Österreich hat er im Europapokal für Rapid Wien gespielt, hat für Ajax Amsterdam in der ersten niederländischen und für den FC Sevilla in der ersten spanischen Liga Erfahrung gesammelt, wenngleich er sich an beiden Stationen nicht nachhaltig durchzusetzen wusste. Das gelang ihm später bei RB Salzburg, wo er nicht nur als Innen- sondern auch als Linksverteidiger zu überzeugen wusste. Im Januar dieses Jahres erst folgte Wöber dem Ruf seines früheren Salzburger Trainers Jesse Marsch nach Leeds. Marsch war nach wenigen Wochen Geschichte, Wöber war auch unter seinen Nachfolgern Gracia und Allardyce Stammkraft, konnte aber den Abstieg der Peacocks nicht verhindern. Dank der erwähnten Vetragsklausel kann Borussia den Östereicher nun holen, auf dem Zettel hatte einst schon Max Eberl den Spieler, im Jahr 2019 passte es aber letzten Endes noch nicht.

Ob Wöber nun eine Übergangslösung für ein Jahr sein wird oder trotz dem Vernehmen nach nicht existierender Kaufoption ein Mann für länger, wird an seiner Performanz in der Bundesliga und an der von Leeds United in der Championschip League liegen. Sollte Daniel Farke der direkte Wiederaufstieg nicht gelingen, wird nach der Saison eine Situation entstehen, in der man reden muss. Fürs Erste hat Borussia in der Abwehr genug Personal beisammen und kann den erwarteten Abgang von Nico Elvedi verschmerzen. Mit Friedrich, Itakura, Chiarodia, Jantschke und Wöber gibt es genug potenzielle Innenverteidiger, um die neue Saison anzugehen.